10.3.2019

Wie ein Strauß will ich sein, der sich nie verändert, sogar in seinem Welken nur noch schöner wird.

Karl Lagerfeld hat, auf die Frage von Olivier Zahm hin, warum er als Fotograph niemals die Mißstände von Paris aufgenommen hat, zur Antwort gegeben »Auch heraus aus meiner Prüderie. Meinetwegen auch Rücksicht. Sie müssen sich ja vorstellen, wie das auf diese Leute wirkt: als ob sich eine Comicfigur schlagartig auf sie herabbewegt hätte.«

Und Andy Warhol hat über die idealen Wohnumstände festgehalten: »Alles was man braucht, ist ein Bett und ein Tablett. Es sieht ja auch alles besser aus, wenn man es im Bett macht. Sogar Kartoffeln schälen.«

Die »offene Zeit«, die Rainald Goetz einfordert, deren Mangel er ablehnt, vor allem im Angesicht finanzieller Einbußen: wie das stimmt, wie unmöglich es einem gemacht wird, noch irgendetwas zu denken, geschweige denn: schaffen zu können, wenn einem die Zeitmauer vor Augen geführt werden darf. Schöpfen: ja, gerne, beglückenderweise—aber nur aus einem Ozean. Es darf, soll : kein Limit geben (©️2unlimited.)

Es gibt kein schöneres Lied über die Zeit als das von den Chromatics. Schön auch, dass es so lang ist (Tick of the Clock.) Ansonsten leider misèrable Band.