11.5.2019

Eine Geschichte von «universaler Niedertracht» (Borges), die in der NZZ heute berichtet wurde: In Gelden am Niederrhein haben bislang Unbekannte zwei Bienenstöcke umgekippt und die Tiere mit einer Mixtur aus Chlorpulver, Lackfarbe und Duschgel vergiftet. 140 000 Bienen sind bei dem Anschlag ums Leben gekommen. Das sind zehn Völker. Bei einem Mediangewicht von 82 Milligramm einer Arbeiterbiene wiegt der Leichenberg des Völkermordes gerade mal mehr als ein Kilogramm. Eine leichte Fracht. Aber wer macht so etwas, frage ich mich. Zumal die verwendete Mixtur nach Einschätzung der untersuchenden Kriminalbeamten mit Bedacht verwendet wurde, da die Substanzen von klebrigem Duschgel und Lack die Völker aus den umgestossenen Stöcken getrieben haben, wo sie dann in der Einflugschneise mit den Chlormolekülen behaftet wurden, mit denen sie bei ihrer waidwunden Rückkehr zum Schwarm weitere Artgenossen töteten. 

In den Genfer Konventionen fällt diese Taktik unter Perfidie.

In «More Than Honey», dem Film von Markus Imhoof gibt es eine unvergessliche Szene, in der ein Schweizer Imker feststellen muss, dass seine Völker von einer unheilbaren Krankheit befallen sind. Um den restlichen Bestand zu retten, entschliesst er sich zur Einschläferung der befallenen Völker. Der Tod der Insekten rührt ihn zu Tränen. Diese Dokumentation sei anempfohlen.