12. SEPTEMBER 2018

Ist jetzt das Licht bloß die Zeit, die über sich selbst nachdenkt, oder die Zeit bloß das Licht—ich finde das Zitat aus dem spanischen Gedicht nicht mehr, habe wohl einen Tab zuviel geschlossen und damit war es fort. Unauffindbar geworden.

Am See, den ich vermißt hatte (und wie!), was mir erst klar geworden ist in dem Moment, als ich dort wieder einchecken durfte: in meiner Sphäre, mit der ihr eigenen Kulisse aus Licht und Geräuschen: dem Quietschen der Schiffsrümpfe, irgendwie rostig, dem Kicksen der Blässhühner, dem Rauschen der Schnellstraße; des Schlurpens der Wasser, und, verweht, die Automatenstimme, weiblich, von den Bahnsteigen her gegenüber. Die Auren der Flutlichter aus den benachbarten Gärten. Ein langer Strahl spiegelt sich vom Ruderklub am gegenüberliegenden Ufer kaum zitternd bis auf die Mitte des Schwarz.

Sky is a sea of darkness, sagt Sun Ra. When there is no sun. Der Saturn hat Ringe, der Jupiter einen Fleck. Nach Carl Orff haben sie einen Asteoriden benannt. Angeblich wünschte sich Stanley Kubrick, dass Herr Orff ihm die Filmmusik für die Odyssee im Weltraum schreibt. Aber Orff fand sich dafür schon zu vergreist. Wie Arthur Jafa behauptet, gab es in der ersten Schnittfassung noch eine Erzählstimme über dem gesamten ersten Teil, der auf der Erde spielt, die vor allem die Funktion des Schwarzen Monolithen erklärte. Wie heute bei Terrence Malick!

Und, jetzt geht das los: das wie über Etagen herabklopfende Fallen einzelner Eicheln, die auf ihrem Weg nach unten an den Ästen und am Stamm selbst, aber auch am Eisen meines Balkongitters orffsche Klänge erzeugen. Holz auf Holz.

Ich weiß übrigens noch ganz genau, was ich gestern vor 17 Jahren gemacht habe; wo ich mit wem und im einzelnen war.