13.2.

Gestern hat es den ganzen Nachmittag hindurch geregnet und heute liegt auf dem Table de Diable etwas Schnee.

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Ich frage mich, ob das Inkubieren etwas gebracht hat. Also in dem von Zange und Würfel intendierten Sinn.

Ich hatte ja, in den knapp zehn Tagen, die nun beinahe vergangen sind, lediglich Menschen getroffen, die n o c h älter waren als ich selbst. Der Radiosender, der im Grimaldi läuft, wenn dort was läuft, heißt »Radio Nostalgie« – das ist mir dramatischerweise aber auch erst kurz vor dem Ablauf meiner Zeit hier aufgegangen, als ich gestern, weil What A Feeling von Irene Cara kam, aus der Versunkenheit in meine Proust-Lektüre (!!!) aufhorchte, um dann auf den verklingenden Takten des schönen Liedes die cremige Stimme des Ansagers quasi noch mitzunehmen: »Vous écoutez Radio Nostalgie«.

Wobei: Immer wenn Irene Cara kam, und das war echt oft in den letzten zehn Tagen – also viel öfter noch als Say You Say Me vom Unaussprechlichen beispielsweise –, wobei ich zweimal die Stunde What A Feeling persönlich nicht zu massiv programmiert finde, weil mir als einem Zeitgenossen dadurch der schöne Videoclip ins Gedächtnis gerufen wird, in dem Jennifer Beals zuerst mit einem Overall bekleidet an Autowracks herumschweißt, um sich dann diesen Overall vom Leib zu reißen, woraufhin sie mit nichts mehr als diesen Strickstulpen angetan, an ihrem Arbeitsplatz zu »What A Feeling« tanzt. Und das finde ich sowohl vom Look, als auch vom Feel her kein bisschen nostalgisch.

Im Internet las ich von einem elfminütigen Clip zum neuen Stück von Lana del Rey, das aber gar nicht lang genug ist, um elf Minuten lang gespielt zu werden, weshalb es dann mit Clair de Lune ergänzt wurde. Die Leitung war zu schwach, ich konnte mir das Video nicht ansehen, aber was ich an Standbildern gesehen habe, sah schön aus.

Dann gab es noch den Sensationsfund eines verlorengegangenen Kapitels der Häschenschule: »Die Häschenschule macht Ferien« (lag angeblich sechzig Jahre vergessen in einer – klar: Schublade), sowie die Nachricht, dass es in Schottland gelungen sein soll, einen Hasen zu züchten »the size of a terrier. He already loves to cuddle and nibble but still has a lot of growing to do.«

Well – möglicherweise sind meine Interessensgebiete einfach off, und es liegt gar nicht an meinem Alter?

BADAOU FAÏ TOUN CAMIN

QUE L’OURO PASSO

steht hier unter einer Sonnenuhr. Badaou, so wurde das Wasser genannt (think Badoit), übersetzen lässt sich der Spruch mit: Das Wasser schlägt seine Wellen, die Zeit deine Stunden.

Das Notizbuch, das ich vor meiner Abreise gekauft hatte, ist jedenfalls voll.