20.1.

Gestern war der Techniker vom Kundendienst zweimal da, um den Kopierer zu reparieren. Die Schweizer schneiden den ganzen Tag über Fotos aus. Die Fotos finden sie in Büchern und Zeitschriften, sie bekommen aber auch Fotos zugeschickt von Fotografen, die mit einer Produktion beauftragt wurden. Sie kennen die Prozentzahlen auswendig, also um wieviel Prozent man eine Vorlage, etwas kleiner noch als eine Postkarte, vergrößern muss, um ein Vollformat DIN A4 mit umlaufend weißem Rand zu erhalten. Der Rand dabei immer gleich stark. Der wird dann in einem weiteren Arbeitsgang abgeschnitten. Die ausgeschnittenenen Motive werden in Mappen sortiert, die die Schweizer sich aus weißem Karton selbst anfertigen. Auf die Mappendeckel wird handschriftlich der Name des Fotografen gemalt. In einem weiteren Arbeitsschritt werden aus den Motiven dann Layouts zusammengestellt. Zunächst auf Tischen, bei längeren Strecken auf dem Fußboden. Diese Layouts werden dann im Computer nachgebaut. Ein verkleinerter Ausdruck der im Computer nachgebauten Layouts wird dann an einer der Styroporwände festgesteckt.

Ja, vor dreißig Jahren war das langweilig. Aber jetzt! Vor allem sieht es dann im Druck tatsächlich anders aus. Auf irgendeine Weise schlägt sich dieser Prozess im Effekt nieder. Man weiß nicht, wo, aber man sieht es. Ein Ichweißnichtwas. Wie der Klecks Ketchup in der Bloody Mary. Lässt man den weg, wird der Drink leider bloß halb so gut. Das Ketchup macht etwas, aber wir wissen nicht, was. Die Schweizer verwenden auch einen eigenen Blindtext. Nicht lorem ipsum, es handelt sich um das Protokoll eines Telefongesprächs mit einem Mann namens Brad.