21.11.

Bei Erreichen der Deadline noch »237 Konflikte, gewebt mit einem grünen Faden«: ein Roman?

Wobei die Geschichte mit dem Gorilla ein Hammer war. Erzählt in dieser Zeitung, vermutlich zurückgedrängt durch die sogenannt laufenden Ereignisse, stand dort auf einer Seite, beinahe ohne Abbildung verziert, sozusagen natürlich, Folgendes: Es ging um die Rekonstruktion der Verhaftung der Kriegsverbrecher Radovan Karadzić und Radko Mladić. Sie ist aber auch übertragbar von Mladić und Karadzić auf al-Gaddafi und Hussein und Bin Laden – erfolgreiche, historisch legendäre Menschenfeinde gehen mit ihren Nachnamen in die menschliche Geschichte ein wie Marken »Greueltaten wie zu Stalins Zeiten« –, sie ist übertragbar auf jede Menschenfeindejagd, sogar auf die auf Hitler, denn die Unternehmungen der Menschenjagd und des Zurstreckebringens werden immer und zu jeder Zeit ähnlich verlaufen sein.

Irgendwie hatten die Soldaten einer international zusammengesetzten Truppe also davon Nachricht bekommen, dass Karadzić zu dem und dem Zeitpunkt mit einem Konvoi durch ihre Gegend geschleust werden sollte. »Da erinnerte sich einer der Elitesoldaten an >Motel Hell<, einen amerikanischen Trash-Horrorfilm aus dem Jahr 1980, in dem die Mörder Kühe aus Pappe auf einer nächtlichen Straße aufstellen, um ihre verdutzten Opfer zum Aussteigen aus dem Auto zu bringen und zu überwältigen. So entstand die Gorilla-Idee. Ein eigens für die Operation geschneidertes Affenkostüm wurde aus Amerika eingeflogen, und der Plan ging perfekt auf, bis auf ein Detail: Karadzić kam nicht.«