21.4.

Gestern nachmittag bestellte ich mir zum ersten Mal in meinem ganzen Leben Banana Bread und war hingerissen von dieser mir bis dato unbekannten Köstlichkeit. Wie konnte das sein? Banana Bread war mir über die Jahre ja nicht gerade selten angeboten worden und immer hatte ich, ohne es je probiert zu haben, abgelehnt: Banana Bread, nein danke. So in etwa – ohne es je probiert zu haben. Dumm. Ich hatte halt immer geglaubt, dass es sich dabei um etwas handeln dürfte, das mir nicht schmecken konnte. Wie Cupcakes zum Beispiel. Die ich auch noch nie probiert hatte. Oder Apérol Spritz, wovon ich tatsächlich schon einmal gekostet habe, denn angeblich war darin etwas Alkohol enthalten, es schmeckte aber trotz allem einfach bloß ekelhaft. Banana Bread allerdings, im Café gegenüber wird es in Form eines mit Kouvertüre übergossenen Miniaturgugelhupfes verkauft, schmeckt herrlich! Und kein bisschen so ultrasüß, wie ich es mir ausgemalt hatte. Dazu passt ein Hefeweizenbier.

»So«, sagte Tim, ein Neuseeländer, der im Café am Tresen arbeitet. »Do your books sell well

»Could I otherwise afford to sit in a café all day

James, ein Amerikaner, der den Burger-und-Eiscreme-Posten besetzte, beglückwünschte mich zu meiner snappiness. Dieses Banana Bread war ja wohl der Hammer! Das reinste Zickigkeitsdoping. Herrlich!!! Dabei fiel mir ein, dass es tatsächlich in etwa auf den Monat genau zwanzig Jahre her war, dass ich meinen ersten Text an eine Redaktion verkauft hatte. Und zwar an die Stadtzeitschrift Prinz in Hamburg. Ich konnte mich leider nicht mehr genau erinnern, worin damals der Gegenstand des Textes bestanden hatte, aber es war definitiv eine Schallplattenkritik gewesen. Internet gab es schon. Ganz so alt bin ich also auch noch nicht.