21.8.2019

Wenn es nicht so irrsinnig langweilig wäre, würde ich jetzt doch ganz gerne über das Schreiben an sich— Das war ja neulich «bei, oder: an, auf?» dem Abend von Claudius interessant: Ich wollte dort natürlich mit den Jüngeren reden; was die in meinem Alter sich befindlichen zu sagen hatten, kannte ich ja eh (es gab tatsächlich eine akustische Welle, die lief über alle Köpfe hinweg bei der Erwähnung des Wortes «Althen»)…

Ja, aber, was soll ich sagen—schreiben immerhin: die Kaufleute haben doch ganze Arbeit geleistet. Wer heute noch jung ist, und schreibt, der redet von den Schwierigkeiten, sein Schreiben zu vermarkten; von den eigenen Schwierigkeiten eventuell, die sein Geschriebenes hervorrruft, bei der Vermarktung des Grossen und Ganzen, in das er sich eingebettet empfindet, oder zumindest: sieht.

Was nicht ging, was ich mir wünsche, sind Gespräche über die wachsende Unmöglichkeit, eine Schwierigkeit, Text zu produzieren, während man sozusagen beschossen wird mit Bildern, mit vorläufigen Meldungen, mit Vagestem. Selbst in der Zeitung! Die ja, leider, auch dabei mitmacht, weil wohl Kaufleute empfehlen, diese Ecke schwarz anzumalen. So gab es vorgestern erst ein grosses Foto und darunter stand eine Zeile, die als Meldung gedacht war «Ein Jet im Kornfeld». Aber dieses fehlgelandete Passagierflugzeug stand tatsächlich in einem Maisfeld. Als weitgereister, polyglotter (und Corn Flakes essender) Leser versteht man das irgendwie, das geht schon: Corn equals Mais. Und trotzdem.

Ich würde da gerne noch einmal, wie es heisst: zurückkommen auf meine ursprünglich geäusserte Idee zu einer Zeitschrift. Monatstitel, eventuell auch Quartalsschrift. Titel jedenfalls «Texte zum Text».