24.1.

Heute vor einem Monat, heute in elf Monaten.

Eingeschlafen – gar nicht so lange her, da hätte ich noch schreiben können »mit dem Hörer in der Hand« – direkt nach dem Telefongespräch mit Roe Ethridge, das ich im Dunkeln geführt hatte: liegend, Licht aus, Display auch aus, nur der Knopf meines Aufnahmegerätes leuchtete orangerot. Bei ihm war es midday, Los Angeles, Autogeräusche im Hintergrund. Roe Ethridge zündete sich eine Zigarette an.

»Could you live outside the United States?«
»Good Question«
»Did you ever?«
»No. «

Dann ging es über Poutine, Kanada. Wo ich noch nie war.

Geträumt vermutlich demzufolge von einem Restaurant, in dem es Wahnsinnsfritten gab. Ich freute mich gleich, als es losging in dem Restaurantsetting, weil ich meine kulinarischen Träume sehr mag und sehr gern sehr viele mehr davon hätte, weil wie in den erotischen Träumen, geht auch in meinen kulinarischen nie etwas schief (ist aber nichts Besonderes, glaube ich, jedenfalls habe ich noch nirgends von ekligen Essträumen gelesen).

Die Fritten in dem Traumrestaurant, das damit zum Restaurant meiner Träume wurde, waren von der Dicke, vom cut her Pommes Pont Neuf, aber halt länger, ungefähr 11 Zentimeter. Sie wurden, in Gittern aufeinander geschichtet, auf verhältnismäßig kleinen, stark spiegelnden Tellern aus weißem Porzellan serviert. Ohne Aufdruck, ich weiß nicht, wie das Traumrestaurant sich nannte. Werde es aber eines Nachts wiederfinden. (Das ist das Gute an meinen Träumen, die nur wenige Sujets kennen und von daher zu Wiederholungen gezwungen sind.) Roe Ethridge ist ein guter Name für ein Restaurant.

Beim Aufwachen freute ich mich schon wieder aufs Einschlafen. So, wie man sich an manchen Tagen beim Einschlafen aufs Frühstück freut.

Allein auf dem Bahnsteig, das gibt es hier öfter um diese Zeit früh am Morgen. Die Rolltreppe macht Geräusche. Wie ein Orchester, das Instrumente mit gläsernen Saiten stimmt.