24.7.2019

Das Mädchen fragt, ob es etwas zu essen haben kann. Es meldet «Weil ich habe Bock auf Pizza!» Das i in Pizza spricht sie gedehnt aus, sie übertreibt und reisst den Laut bis in beide Mundwinkel hinein. Seine Begleiter, die Mutter vielleicht, oder die Schwester und eine Tante verstehen umstandslos und diskutieren die Möglichkeiten.

Interessant ist doch, dass dieses Wort nicht totzukriegen scheint. Ich fand Bock als Kind schon doof und hätte nie gedacht, dass es sich durch die achtziger und neunziger hindurch über die Jahrthundertschwelle hinweg bis heute würde halten können. Das Mädchen warja mindestens schon die vierte Generation Bock seitdem ich Bock auf, Null Bock und so weiter kenne. Das wäre doch mal ein hübscher Text für die Zeit. Arbeitstitel Bock auf Bock. Müsste halt herausfinden, woher das stammt. Wer es zum ersten Mal publikumswirksam ausgesprochen hat, oder geschrieben. Stammt das nicht aus dem Latein der Hafennutten von St Pauli? Die wünschen sich doch gegenseitig «Gut Bock», oder nur «Bock!» Glaube ich zumindest, erinnern zu können.