25.2.

Müde, traurig und dann auch noch Schnupfen. Drei sind einer zu viel, das stimmt absolut. In dem Fall der Schnupfen, mit den anderen beiden kann ich umgehen. Aber Schnupfen macht mich wütend. Ich finde schon den Namen gemein. Es ist so sinnlos, was soll das denn?

Dazu rieselt bei Dunkelheit und einem Nebel, dessen kalte Feuchtigkeit ich auf der Gesichtshaut spüre, ein farbloses feuchtkaltes Granulat vom Himmel, für das es meines Wissens nach keinen Fachbegriff gibt: Es ist nicht Graupel, aber auch nicht Schneeregen, ich nenne es spontan Scheiße. Es regnet Scheiße vom Himmel. Dann blitzt es, und es gibt eine lang nachhallende Explosion. Ja wirklich, also während ich das hier aufschreibe. Vom Ort her würde ich sagen: auf der Danziger Straße stadteinwärts irgendwo. Ich werde nachher in den Nachrichten lesen, was da passiert ist.

Gestern Abend hat mir Catrin beim Essen von Jim Raketes neuer Muse erzählt, die wohl ansteckend gute Laune verbreiten kann. Ich hatte Pizza mit Brokkoli. Catrin aß gegrillten Oktopus. Ich hatte meine neue Uhr um, endlich, nach acht Monaten wieder eine Uhr am Handgelenk. Sie sieht exakt so aus wie meine alte, die nicht mehr zu reparieren war, beziehungsweise meinte der Uhrmacher, der Herr Engel heißt, per SMS, dass eine Reparatur teurer würde, als eine neue Uhr zu kaufen. Es ist trotzdem nicht dasselbe Gefühl. Vermutlich gewöhne ich mich daran. Beim Bezahlen fragte ich, ob ich meine alte Uhr mitnehmen dürfe oder ob er sie behalten wolle. Er schaute ihr liebevoll ins Gesicht und sagte: »Mal sehen, vielleicht klaue ich mir da noch die Zeiger raus.« Das fand ich dann auf eine Art traurig, aber auch schön.