25.7.

Eine Krähe ist ein sehr großes Tier. Wer nicht im Berliner Stadtgebiet lebt, macht sich vermutlich falsche Vorstellungen: Eine der Nebelkrähen hier ist gut so groß wie ein Huhn. Das ist jetzt freilich eine unklare Referenz, denn: Wer lebt denn schon noch zusammen mit lebendigen Hühnern? Und dazu bräuchte es das lebendige Exemplar (befedert): um die Massigkeit des von Federschichten bedeckten Brustkorbes einer Krähe zu ermessen, beispielsweise (man kriegt aber noch eine Ahnung davon, kurz vor dem Grillen, wenn man die gerupfte Haut des Hähnchens mit weicher Butter einschmiert).

Vielleicht ist meine Fantasie ja so und auf diese Weise entstanden: Krähe auf dem Rücken liegend (an sich schon eine Fantasie, weil man die so niemals sieht; die schlafen im Sitzen), mit kleinen Kartoffeln plus Rosmarin und brauner Sauce. Oder auf einem Bett von Pommes Frites. Ich kann nicht mehr an meinem Ofen vorbeigehen, ohne da eine Art von eigens produziertem GIF zu sehen: Da liegt die Krähe auf dem herausgezogenen Blech, Schnabel nach oben, Füße an den Leib gezogen, Leib knusprig: auf einem Bett von Pommes Frites.

Und ich schrecke zusammen, äußerlich sieht man das wohl nicht, es passiert in mir drinnen und denke: Ah! Und dazu Harissa.

Darüber erschrecke ich mich dann noch bei jedem Mal. Weil das offenbar meine einzige sogenannte menschliche Regung ist.

Der Gärtner trägt gelbe Lärmschutzkopfpolster zum grünen T-Shirt, während er seine Motorsense durch die Wiesen führt. Der hat’s gut!