8.8.2019

Karibische Wolkenformation am Himmel, Iles flottantes, nachdem es gestern den ganzen Tag über grau in grau geblieben war, und die Sonne, wie Lorenz Jäger das über Albrecht Dürers Melancholie-Bild schrieb: Als ein matt leuchtendes Gestirn erschienen war.

Gestern fiel mir deshalb ein, dass es nicht noch ewig so weiter gehen wird. Dass kein Verlass ist, auf die schönen Temperaturen. Ein Auto hielt, und der Fahrer «Alles gut!», fragte mich, wo hier die Jil-Sander-Strasse zu finden sei.

Gar nicht, sie ist doch noch gar nicht gestorben.
Der Mann war schwer tättowiert und hatte einen langen, rötlichen Bart.

Vermutlich war ich sensibilisiert durch den Konflikt zwischen Indien und Pakistan. Die Strasse, die es hier wohl gibt (und das gleich zweimal in Berlin) heisst bloss Sander, ohne Jil.

Die Zeit hat im Feuilleton einen hoch interessanten Text über Katharina und Michael Rutschky, die wohl eine Art Sekte hier betrieben haben in Charlottenburg. Jetzt wird mir auch dieses Ding mit dem Holm-Friebe-Kult klar, woher er das hatte. Traf zufällig Helene wieder, fixte sie gleich damit an.