Das Buffet

Zu Mittag fielen dann erste Tropfen. Und durch die geöffneten Fenster wehte der Duft des Petrichor herein bis zu uns hinauf in den zweiten Stock. Man hatte mir angekündigt, dass es zum Nachtessen ein Buffet geben würde, hier, im Studio. Das Ganze wurde immer und immer wieder erneut angekündigt, so dass ich es bald nicht mehr erwarten konnte, bis es endlich so weit war.

Dann, kurz vor achtzehn Uhr an diesem Tag, kamen, leise auftretend, zwei Frauen zu mir in den Raum. Man isst hier um diese Zeit zu Abend. Man isst ja auch um 12 Uhr zu Mittags, und das zweite Frühstück heißt, der Uhrzeit nach z‘nüeni.

Der Computerschirm wurde weggestellt, das Telefon auf den Fußboden geräumt. Die eine entfaltete eine bestickte Decke, die andere hatte schon die Gläser zur Hand. Käse, Leberkäse, ein Tomatensalat, saure Gürkchen, sowie einige Brote — hell und dunkel gebacken —, wurden rings um die Vase mit Feldblumen aufgereiht.

Im Kreise der Mitarbeiter wurde dann zu einem Schweizer Abend willkommen geheißen. Wir fassten uns, sitzend, einander an der Händen, und alle anderen sangen das Schweizer Lied, dessen Text ja, wie ich da noch nicht wusste, einst von Johann Wolfgang von Goethe, und das nicht ohne Fehler, verfasst worden ward.

Dazu gab es Rotwein aus Italien. Nach zwei Stunden des gemeinschaftlichen Schmausens stand Beda auf und rief: „Auf, schaffe! Sonst bleiben wir sitzen.”

Beinahe so rasch, wie auf meinem Schreibtisch das Buffet entstanden war, wurden seine Reste auch wieder fortgetragen.

Die Frösche quakten wie gewohnt, bis ich zu Hause angelangt war.