Erster Advent

Wenn ein Hund sich hinlegen will, dreht er sich über seiner Liegestätte noch ein paar Mal im Kreis. Wie abwesend. Verhaltensforscher behaupten, dass Hunde dann imaginäres Gras niedertreten. Vererbtes Wissen, kaum einer unserer Hunde hat doch noch direkte Erfahrung mit hohem Gras.

Ich gehe. Ich mache Spaziergänge, es sind an beinahe jedem Tag dieselben Routen. Mir fällt dann etwas ein, wenn mir zu dem, was ich dort sehe, nichts mehr einfällt. Der Wind flüstert mir nichts wesentlich zu.

Heute war Regen angesagt—hat ja auch etwas penetrantes, so eine App, die einem an jedem Morgen schon prophezeihen kann (und es stimmt zunehmend immer!,) wie der Rest meines Tages draußen verlaufen wird. Aber dann immerhin zog der Regen über den Südzipfel der Stadt vorbei. Und ich ging durch den Wald bis zum Heinrichplatz, dort war Weihnachtsmarkt. Hohe Greisendichte. Manche schon mit Mullpflaster über der Ohrmuschel: es kommt ja jetzt die Zeit des Ausrutschens und des final ins Heim kommens.

Mir fiel das Gespräch wieder ein, neulich, auf dem Truthahnessen bei den Nitsches, wo es um die Kirchensteuer ging, dass beinahe niemand mehr zahlt. Aber auf diesem Weihnachtsmarkt am Stölpchensee: die Witwen, wie, auf schöne Weise herrisch die dort ihre Waren und Speisen feilbieten wollten zugunsten von Syrien und anderswie exotischen Christenheiten. Die allüberall wie verpflichtend waltende Freundlichkeit.