HOMESICK (REMASTERED)

Und am dritten Tage erfand Gott den Wrap. Ein Stelldichein bei Cola und Broten. Es wurden Fotos gemacht, denn es gibt ja seltsamerweise keine Standfotographie mehr. Dafür wird dann im Nachhinein ein Fotograph eingeflogen und man stellt das Geschehene dann natürlich stumm nach, und das wird begründet mit veränderten Produktionsbedingungen, mit der auktoriellen Perspektive des Fachmannes für Standbilder und—mir direkt einleuchtend: mit einem anderen Licht.

Tja, und das wars dann (damit hatte es sich.)

Und ich, ich fragte mich selbst, weil wie plötzlich niemand anders mehr da war: wohin soll ich jetzt?

Da fiel mir dann als letztmögliche Option mein liebes Zuhause ein, mein Heim, der Bau mit seinen vielen Fenstern. Der Kirschbaum war ganz feurig geworden. Lohfarbend. Und die Sonne färbte die Wolken am Himmel golden. Es wurde still.

Erinnerungen, wolkenhaft, an die gestrige Nacht, als wir im Elaine’s saßen und Cornelius zu mir sagte »Joachim, Du bist ein unerträglicher Mensch, aber ich lese Deine Texte so gern.«

Da schwankte ich noch zwischen dem Impuls Nein zu sagen; ihn sozusagen förmlich anzubetteln, mich doch erträglicher finden zu müssen.
Aber jetzt ist es endlich wieder so, daß ich mich ausgesöhnt habe mit ihm und seinem Urteil in der Abwesenheit. Und daß ich einsehen kann, dass er recht hat. Dass es egal sein darf, wie man mich empfindet als Mitmensch.