A little piece of you/ The little peace in me/ Will die

Mit meinem Besten, dem Silbrigen von Rimowa, in einem Zug, der durch blühende Rapsfelder rollt — beinahe ganz mein Humor. Call me Walter Scheel. Deutschland ist so schön kurz vor Sonnenuntergang. Also dieser deutsche Ausschnitt der Welt. Unsere Welt wird dann schön.

Bäume, die, mit ihren niedrig angesetzten Kronen, wie abgeschnitten aus dem hohen Gras der Wiesen ragen. Ein paar Menschen haben sich um den Spiegel eines Sees herum versammelt. Sie haben Stühle mitgebracht.

Und wenn aus den gelben Farbflächen auch noch Windräder aufragen und sich leicht drehen im Wind, der im Speisewagen des ICE durch die Klimaanlage simuliert wird, oder synchronisiert wie auf einer Tonspur, bloß wie könnte man dies Verfahren dann gleich wieder benennen?, muss ich natürlich an Christian Kracht denken, der einst schrieb, Deutschland sei »eine große Maschine, die sich selbst herstellt«.

Jetzt hält er ja nach dem Pfingstwochenende die Poetikvorlesung in Frankfurt. Etwas, das ich schon immer gern machen wollte, was ich erstrebte. Aber ich bin auch gespannt, wie er die abhalten wird. 

Ansonsten soll es ja hageln morgen in Berlin. Und zwar am Nachmittag, wie sich die Leute auf der Straße erzählen. Von daher freue ich mich doppelt auf die vielen schönen Tage in Frankfurt. Vor allem dann im Rheingau, am Sonntag, da ist dann Muttertag. Will dort, in der Weinpump’ auch mehrere Stunden lang ununterbrochen essen. Im vergangenen Frühjahr hatte ich in einer ähnlichen Gaststätte eine panierte Fleischwurst, die ist mir unvergesslich geblieben; von der träume ich noch.

Allerdings hat Dagmar mir gestern einen Knaller der baltischen Küche aufgetischt (Im Stammschloß ist heute ein Trader Joe’s), da wird ein ganzer Laib Brie waagerecht halbiert und mit einer Mischung aus Mascarpone und Trüffelspänen gefüllt. Danach kommt der Brie-Deckel wieder obenauf und man schneidet sich Stücke heraus nach der Methode Torte. Schmeckt genial! Man gerät bald in schlaraffische Raserei. Phantasie des eigenen Körpers als endlos expandierendes Gefäß. Aber das bleibt ein Wunsch, erzeugt vom Gehirn, das ja tatsächlich so etwas zu sein vorgibt: ein endlos expandierendes Gefäß.

Würde ich mich selbst vorbereiten auf den Vortrag meiner Poetologie? Kann ich mir nicht vorstellen. Einfach loslabern. Wer hat, der hat, sagt meine Mutter.