MEIN TAG DES RUHENS UND DER ENTSPANNUNG

In dieser Nacht dann leider schon nicht mehr so ausgiebig und tief wie in der zuvor vergangenen, in der ich vierzehn Stunden lang ununterbrochen geschlafen habe; wobei das nicht ganz stimmt, denn nach der längsten Zeit bin ich schon ein paar Male, vielleicht drei insgesamt, wie beinahe erwacht, aber bei jedem dieser Mal war ich, in dem Moment, als sich das Bewußtsein meldete, gleichzeitig noch so schlaftrunken gewesen und fühlte mich schwarz, dass ich mich lieber wieder sinken ließ, um weiterzuschlafen. So ging das, bis sich draußen schon die Möwen stritten, weil es hell war. Und warm. Ich machte noch einmal Limonade wie im August. Und las erst die Erinnerung eines Mädchens zu Ende, dann gleich das Vermächtnis einer Jugend hinterher. Zwei ganz schöne Bücher, die mir zueinander passend erscheinen, wie Ergänzungen, obwohl sie aus verschiedenen Zeiten, verschiedenen Kulturen Europas stammen. Vielleicht waren sich die beiden Frauen, die sie geschrieben haben ähnlich, ich weiß es nicht.

Vera Brittain jedenfalls schreibt in ihrem Vorwort zur Entstehungsgeschichte des Textes, dass sie zuerst einen Roman versucht hat, dann wollte sie ihre Tagebucheintragungen aus diesen Jahren fiktionalisieren, wie sie schreibt, indem sie den Erwähnten neue Namen gibt, was dann aber scheiterte in ihren Augen, weil sich dann alles so falsch anhörte.

Erst als sie, auch weil ihr nichts anderes mehr übrig bleibt, beschließt, ihre eigene Geschichte aufzuschreiben, wird daraus ein Buch.