NORF BY NORTHWEST

Am Niederrhein, Klinkerfassaden soweit das Auge reicht, wie in Meran die Reben. Das amerikanische Pampasgras wächst in den Vorgärten am Straßenrand (im kommenden Jahr soll es in ganz Frankreich schon verboten werden, weil dieses Süßgras als invasive Pflanzenart, also eine, die als heimatlich charakterisierten verdrängt, gekennzeichnet ward.)

Die Gemeinde heißt Allerheiligen, die nächste heißt Gier, dann kommt Norf, dann Gnadental—das Land dahinter ist extrem flach in meinen Augen. Ich kann mich an keine derart flache Landschaft erinnern, die ich irgendwo anders auf der Welt schon gesehen haben könnte. Man kann sich zu dieser Ebene nicht in Beziehung setzen; kommt sich klein vor, entborgen. Nach allen Seiten hin ist es unendlich weit.

Am nächsten Morgen stand ich unter grauen Wolken. Und es vielen erste Tropfen. Wilde Papageien, grüne, die sich vor Jahren auf der Düsseldorfer Königsallee in den Baumkronen eingenistet hatten, es gibt sie jetzt auch hier. Exotische Schreie, dazu die von Krähen (wie daheim.)

In der Altstadt von Neuss steht ein Denkmal des Kardinal Frings, zu seinen Füßen, ebenfalls in Bronze gegossen: drei Briketts.