11.10.

Bei Chez Clarisse sitzen ein paar sogenannte Twens – zwei Frauen und drei Männer – unter der dunkelgrünen Markise, nagen an Hühnchenschenkeln und diskutieren Fragen des Datens, der Beziehungsführung und des Schwangerschaftsabbruchs.

Drei Afro-Amerikanerinnen, erkennbar an ihrem Englisch und der Art, wie sie den Raum einnehmen, betreten den Hof des Restaurants. Die Tischgesellschaft verstummt und mustert die Frauen unverhohlen, um dann leiser in einer anderen ghanaischen Sprache über sie zu reden. Die Amerikanerinnen, ob sie das bemerkt haben oder nicht, entscheiden sich sowieso, woanders zu essen und treten in die Frühabendsonne.  

Am Straßenrand werben Plakate für Kräutermittel alle denkbaren Probleme den Penis betreffend. Und zwar – schöne Grüße an das Kreativteam, das die deprimiernden stumpfen europäischen Zigarettenwarnbildchen ersinnt – nicht mit in Embryonalhaltung verzweifelt auf leeren Betten zusammengerollten Männern, sondern mit dem an den Servicegeist appellierenden Argument: »Make her feel it better«.