29.12.

Die Antwort auf die Frage, wie die christlichen Ghanaer Silvester feiern, in einem Claim: »Pray Your Way Into 2018«. Das Ganze nennt sich Crossover und geht um 20.30 Uhr los, in a church near you. Das islamische Jahr geht am 11. September 2018 zu Ende – ich glaube also, es wird ein ruhiger Abend in Accra. 

Apropos Ruhe: Ich finde ja, auch deutsche Tankstellen sollten grundsätzlich mit lauter Musik beschallt werden – Highlife und Afrobeat, versteht sich. Das hebt die Laune. Kwame, ein  sehr süßer und belesener Taxifahrer, mit dem ich gestern eine Stunde im Feiertagsrückkehrerstau verbrachte und der sich bereitwillig von mir den Weg zeigen ließ (»Ich versuche von jedem meiner Fahrgäste etwas zu lernen«, sagte er. Er interessierte sich besonders fürs deutsche Schulsystem. Er hat zehn Vollgeschwister, darunter drei (!!) Zwillingspaare. Ich rief: »Wie hat das deine Mutter nur hinbekommen!«, er sagte: »Ihr geht es gut, nur mein Vater ist schon tot«), wünschte sich, dass ich ihm zum Abschied ein deutsches Lied singe. Mir fiel tatsächlich als erstes Atemlos ein – das darf doch bitte nicht wahr sein! Ich sang dann LaLeLu, was Besseres hatte ich auf die Schnelle nicht zur Verfügung. Der populäre ghanaische Tanz, das lernte ich dann von Kwame, heißt übrigens Azonto.