6.12.

Neulich am Pool eines der teureren Hotels im Umland: Zwei junge Ehepaare mit je einem Kind im Vorschulalter. Eine der Frauen mit Kopftuch, die andere trägt die langen Haare offen, die Männer in bunten Polohemden. Sie sprechen Arabisch und Französisch miteinander, mit den Kindern reden sie zusätzlich Englisch. Libanesen, vermute ich; die machen die größte Gruppe von ghanaischen Immigranten aus. Mit dabei hatten sie zwei einheimische Nannies, die, während sich die Ausflügler auf den Liegestühlen einrichten und die Frauen die Kinder in Badehosen stecken, wortlos daneben stehen. Die Mütter sprechen meist nur indirekt zu den Nannies, durch die Kinder. Dann übergibt man die Kleinen den Aufpasserinnen, die mit ihnen Planschen gehen sollen. Schwarze Frauen: überall auf der Welt die Hilfsarbeiterinnen wohlhabenderer Familien (also: wenn gerade keine Philippinas zu haben sind).

Auf dem Weg zurück nach Accra wird das vollbesetzte Trotro von der Highway Patrol angehalten. Alle zwei Dutzend Fahrgäste müssen aussteigen, aber nur zwei Typen in ihren Zwanzigern ihre Taschen durchsuchen lassen. »Wir tun das nicht, weil wir euch verdächtigen«, sagt der eine Polizist und bleibt die Antwort auf die Fragen nach dem Warum dannschuldig. Junge, melaninbegünstigte Männer: überall auf der Welt ständig unter Verdacht. 

Davon unabhängig das bestimmende Gefühl des Tages: nichts als kalter Hass für Trump.