10.7.

Heute soll es warm werden, angeblich 29 Grad, und ich glaube das stimmt sogar, denn ich wachte bereits um 4 Uhr auf, weil es zu warm geworden war. Alle Fenster geöffnet und im warmen Durchzug noch auf der Decke eingeschlafen und von einem unwiderbringlichen Augenblick der Zuneigung geträumt. Auge in Auge.

Jetzt ziehen Herden aus gleichförmig kleinen Wolken wie helle Rasterfelder über den Himmel, der gläsern wirkt, so viel Licht scheint dahinter und kommt unvermindert durch. Auch der See wirkt tiefblau und es gibt kaum Wellengang. Dafür zeigt sich die Strömung, denn es handelt sich in Wahrheit um gar keinen See, er heißt bloß so, aber es ist ja die Havel, die hier nur stark verbreitert vorbeifließt.

In den Büschen piepst und raschelt es von den vielen Mäusen, die winzig klein sind, braun mit einem dunklen Rückenstreifen, ähnlich der Hunderasse Rhodesian Ridgeback, und von denen es in diesem Sommer besonders viele gibt. Die Katze braucht nicht einmal mehr Milch oder Trockenfutter, sie wird immer dicker. Neulich hat sie einer Taube den Kopf abgebissen, den Rest einfach liegen lassen, sie konnte nicht mehr. Wir haben dann kurz überlegt – eine Taube ist ja schon ein großes Tier: vergraben oder bestatten? Aber niemand mag Tauben, also griff ich nach dem kopflosen Vogel mit dem Umschlag eines Maxibriefs und beförderte ihn in die Tonne für den Haushaltsmüll. Sie war noch warm.

Und ich twitterte meinem Liebling.