12. Mai. 2019

Es ist Sonntag, und ich sass in meiner Mittagspause vor dem Volkshaus, als das Folgende sich zugetragen hat: Ein silbriger Mercedes Benz aus den späten siebziger Jahren bog ein in die Strasse am Helvetiaplatz und bremste dann bis auf Schrittgeschwindigkeit herunter. Die Fenster waren heruntergekurbelt und aus dem Autoradio schallte Hava Nagila. Dies Volkslied abspielend, dabei mit dem linken Arm, eine Zigarre zwischen den Fingern, rhythmisch aus dem Wageninneren gestikulierend, rollte der Daimler in Richtung Stauffacher, auf den Paradeplatz zu.

Für mich bleibt es mysteriös, warum die Schweiz so flachbrüstig ist hinsichtlich Literatur.