12.8.

Nachricht von Rob: Der Versand von zehn Schachteln nach den Entwürfen Stanley Kubricks aus Nordengland hierher kostet mehr als die Schachteln selbst. Zuzüglich 20 Prozent Mehrwertsteuer. Egal, ich gebe ja sonst für kaum etwas Geld aus, und so bleibe ich bei meiner Bestellung (und bin schon gespannt, wie sie angeliefert werden – also in welcher Verpackung: hoffentlich in einer eigens dafür angefertigten Schachtel!!!).

In der Dokumentation über die Schachteln geht es auch ausführlich um die Beschäftigung Stanley Kubricks mit Schreibwaren aller Art. In der Zeit seines Überwinterns zwischen Full Metal Jacket und Eyes Wide Shut (immerhin zwölf Jahre oder so; geplant war ein Film über den Holocaust, aber während der zweijährigen Recherche kam ihm Steven Spielberg mit Schindlers Liste zuvor, der währenddieser Zeit von zwei Jahren, die Kubrick für die Vorarbeiten beanspruchte, seinen Spielfilm vorbereitete, drehte und in die Kinos brachte), einer Zeit also, die seine Witwe Christiane Harlan als ein quälendes Warten auf den Augenblick, da er sich in eine Geschichte verlieben würde, beschreibt, hatte sich Stanley Kubrick vor allem mit der Beschaffung von Schreibwaren beschäftigt. In den eigens für seine Archivierungslust angefertigten Schachteln, fanden sich auch üppige Vorräte an Notizbüchern, Blöcken, Gläsern voller Tinte et cetera. Eigentlich, so erzählt es die Dokumentation, habe er in diesen Jahren das Grundstück nur noch verlassen, um im nahe gelegenen Schreibwarengeschäft zu schauen, »ob es etwas Neues gibt«.

Gestern Abend, wir saßen gegenüber des Stehcafés „Zum Schleckermäulchen“, gab mir Jan ein angekündigtes Geschenk. Es ist unfassbar schön, ich weiß gar nicht, wo er das wieder aufgetrieben hat: ein Block aus dem persönlichen Briefpapier Audrey Hornes.

Angesichts dessen sprachen wir noch einige Stunden lang über das Leben, vor allem aber über die Liebe an sich. Und über die Schachteln. Natürlich.