13.12.

Rund und stechend hell, mit grünlicher Korona, stand der Mond in einem – endlich wieder Minusgrade – endlos schwarzen, ungetrübten Himmel über dem Haus. Schnecken wohlauf, die Heizkörper verrichteten schweigend ihr Werk. Als sei ich niemals fortgegangen. Properz hatte seine schönsten Zeilen im Schoße Hostias verfasst. Wie heißt noch diese Lebensform, in der du, kaum dass wir dort voneinander Abschied genommen, hier schon mich empfangen hättest?

Schlafend erwartete ich, dass über Tivoli die Sonne wieder schiene.

Mein Traum spielte in einer Welt, in der sich alle etwas Dringliches zu sagen hatten, es waren Botschaften, die von Mund zu Mund weitergegeben werden mussten, aber die Münder waren voll mit sandigem Gebäck*, das, je mehr ich kaute, umso mehr an füllendem Volumen gewann. So konnte der Schreckliche sein Werk ungehindert vollenden. Allein, es war so ungeheuer umfangreich, dass selbst er, dem anscheinend alles zu vollbringen zugestanden war, nicht damit fertig werden konnte. Um kurz nach sieben wachte ich auf.

*Vermutlich induziert über einen Kalauer, den ich insgeheim aus der Bahnsteigsansage gemacht hatte: »Lassen Sie ihr Gebäck nicht unbeaufsichtigt« – hätte ich aufschreiben sollen (was im Notizbuch steht, ist dadurch unschädlich gemacht).