14.12.2020

Zurück von ein paar Tagen in der Heimat. An manchen Bäumen auf den Wiesen hängen noch immer rote Äpfel an den nackten Ästen. In anderen Jahren waren wir um diese Zeit über die Weihnachtsmärkte gezogen, heute blieben wir unter uns On Christmas Island, waren einander zu Gast. Trüb hingegen blieb der Himmel, wie immer um diese Zeit; das Laub auf dem Waldboden, vom Regen hochglänzend, mit Glanz überzogen. Heute früh dann erst winterliche Sonne, blitzend im Blau. Am Zugfenster las ich über den hinterhältigen Humor von Nabokovs Lolita (hinterhältig, wenn man selbst Amerikaner ist oder war). Auf dem Küchentisch: die Zeitungen von heute, von gestern und vorgestern. Seltsam, schon das Papier wirkt dunkler als sonst, grauer, die darin eingeschlossene Schrift. Einer hat die ganze Bibel auf 86 Hör-CDs eingelesen (er lebt noch): «Die größte Produktion aller Zeiten!»

Echter Buchweizen, übrigens, zählt zum Pseudogetreide. «Der gottverlass’ne Kascha» von Roz Chast.