1.4.2019

Am Morgen, bei der Zubereitung des Kaffees dachte ich, noch schlaftrunken, aber dabei erfrischt vom quadrophonisch aus allen Ecken des Hinterhofes hereinschallenden Konzerts der vier Amseltenöre: Warum wohl die Menschen sich als ersten Trunk des Tages noch Tee oder Kaffee machen, wo es doch einfachere Formen gäbe? Ob es vielleicht daran liegt, dass sie sich, aus in Gehirnwellen gebadet und gewiegt jetzt wieder am Strand der Wirklichkeit abtropfend erleben wollen: Feuer machend (am Gasherd), mit pulverisierten Gewächsen hantierend, Geräte bedienend, Tierprodukte schäumend, ihre Gefäße befüllend, diese zum Munde führend.

Dann unter der Sonne in den Fenstern die Zeichen und Wunder entdecken (und lesen können, gemeinsam als Paar.) Hat man sich erst eine eigene Welt erfunden, beziehungsweise eine eigene Sprache für deren Phänomene erarbeitet, spricht die Welt unaufhörlich zu einem; wir sind wie eins zu zweit. Die Wärme und der Stich des Lichts tut ein Übriges dazu—schwellendes Wohlbefinden.

Am Abend, jetzt, bin ich völlig erledigt. Kann nicht einmal mehr lesen. Meine Augen haben alles getrunken. Mach den Ofen aus; bin satt.