15.2.

Seltsam, im Internet finde ich keinen Namen für den Erfinder des snooze button. Die Hinweise bleiben vage und verweisen auf die Jahre 1956 oder ´57, in denen ein amerikanischer Hersteller das wohl erste Gerät auf den Markt gebracht hat mit solcher Funktion, die damals noch in Form einer Snooze-Wippe zur Verfügung stand.

Ich war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass ich lediglich »Erfinder Snooze« einzutippen bräuchte, um auf den Wikipedia-Eintrag eines Menschen verwiesen zu werden. Vielleicht gibt es ihn gar nicht, den einen Erfinder, und die Schlummerfunktion ging aus einem Kollektiv hervor. Möglicherweise hielten die Ingenieure des Weckerherstellers ihre Zusatzfunktion für einen Gag, mehr nicht (so ähnlich wie die Erfinder von SMS). Mit der Snooze-Wippe, das Gerät wird auf den Abbildungen in Rosa gezeigt, hatte der Geweckte die Wahl zwischen zwei verschieden lang verzögerten Weckintervallen. Angeblich, so las ich im Umfeld des Themas Snooze, ist das maschinell gesteuerte Weiterschlummern schlecht für das Wohlbefinden. Nachdem man ein, zwei oder noch mehr Mal auf die Snooze-Taste gedrückt hat, fühlt man sich angeblich teilweise schlechter ausgeschlafen als beim ersten Wecken. Kann ich mir nicht vorstellen. Es ist doch in jedem Fall eine Verlängerung der Schlafzeit. Dazu kommt das schöne Gefühl der Selbstbelohnung, wenn ich auf die Schaltfläche drücke, um mir noch etwas Schlummer zu schenken. Besonders schön finde ich es, wenn ich nach einiger Zeit des Schlummerns aufwache und mit Blick auf den Timer feststellen kann, dass mir noch einige Minuten geblieben sind, bevor der Wecker sich erneut meldet – mir aber auch erneut die Schlummerfunktion anbieten wird. Neulich früh, ich snoozte, entdeckte ich an mir den Wunsch, einmal eine ganze Nacht hindurch mich von der Snoozefunktion wecken zu lassen, um dann immer wieder auf »Snooze« zu drücken, sodass ich nach ein paar Minuten wieder aufgeweckt werden und weitersnoozen würde. Dabei selbst im Schlummer, das Bewusstsein nur halb an und dabei zu einem Teil auch in der Erwartung des baldigen Weckrufes versammelt, die Konzentration schon auf ihrem Weg in die Fingerspitze, die dann die Schaltfläche noch ein weiteres Mal betätigen würde, stellte ich mir das als einen Reigen der Selbstbelohnung vor, als Paradies. Eventuell kombiniert mit künstlicher Ernährung.