15.4.2019

Es war kurz nach 17 Uhr, als die Maschine durch die Wolkendecke stieß. Dort oben war gleißender Sonnenschein. Der Boden, über dem wir zogen, war schneeweiß gehäuft. Ich saß am Fenster und spürte die wärmenden Strahlen. Es hatte den ganzen Tag über geregnet. Hier oben war das Wetter optimal.

In Zürich dann schon angenehm müde während der Wohnungsübergabe. Die Vermieterin stellte mich den anderen Bewohnern des Hauses vor. Im Keller ein Waschküche: man muss eine Münze einwerfen, um die Maschine in Gang zu setzen. Soll dafür aber keine der Münzen aus dem eigenen Besitz nehmen, es steht eigens dafür eine Henkelkanne bereit, gefüllt mit Münzen. Wie diese Münzen generiert werden, aus welchem Besitz sie entstammen, weiß niemand. Und es gibt auch noch einen Waschkessel aus Kupfer, in dem früher noch von Hand die Wäsche gebrüht wurde. Früher, das heißt wahrscheinlich vor sechzig Jahren, fünfzig.

Das Haus an sich ist hoch und alt. Die Wohnung ist sehr schön, verwinkelt und mit niedrigen Decken, aber Fenstern hinaus nach allen drei Seiten. Ein Haus gegenüber hat einen Garten auf seinem Dach. Mein Fußboden besteht aus ungewöhnlich breiten Dielen, die malerisch knarren, wenn ich um die Ecken biege. Ganze Baumstämme wurden hier verlegt.

Legte mich ins Bett und las noch im Schwäbischen Parnaß, den Konstanze uns in zweifacher Ausführung geschickt hatte (»Ein Buch kostet weniger als ein Eis mit vier Kugeln.«) 

Schlief ausgezeichnet. Fühle mich daheim.