16.11.

»Kabel überall!« Was wohl mit Packholz gemeint war?

Nachdem Die Obstdiebin in sämtlichen Buchhandlungen Moabits ausverkauft war, bekam ich in der verträumten Bücherstube am Moritzplatz noch ein, dort war es das einzige, Exemplar. Schon beim Titel, als ich den das erste Mal las in einer Rezension (schaue selten in Verlagsvorschauen) spürte ich Vorfreude (wie bei einer Postkarte, die zwischen den Prospekten im Briefkasten steckt). Als die Obstdiebin hatte Peter Handke schon einmal eine Figur bezeichnet, das war, auf die Zahl seiner seitdem erschienenen Bücher genommen, vor einer halben Ewigkeit im Bildverlust, dem Buch der großen Wanderung zu Fuß, dass ich damals, eigentlich hatte ich mir etwas auf der Documenta anschauen wollen, dort in Kassel an einem Tag und einem langen Abend in einem Café gelesen hatte. Die letzten Seiten aufgespart für die Heimfahrt mit dem letzten Zug nach Berlin.

Jetzt geht es weiter, es geht los. Gleich auf der ersten Seite geht es um einen Bienenstich in den Barfuß des Erzählers. Es ist spätes Frühjahr, früher Sommer, der Klee blüht und allein wie dazu die im Blau schmelzenden Wolken beschrieben werden, macht mich selig. Es kommt, nein, es ziehen vorbei links und rechts sämtliche Bilder, sie sind mir Begriffe geworden, die ich im Bildverlust kennen und lieben gelernt habe (weil sie mir den großen, den verzögerten Lesegenuss verheißen), und natürlich ist es so, dass Handke sie dort aufstellt in der erzählten Landschaft, um auf die lange perichoretisch gesinnt oder -stimmte Wanderung gefasst zu machen, die er beginnt.

»Nur Du und ich, wir beide. Heute Nacht.«

Draußen, der Garten ist mit Nebel gefüllt: tatsächlich das Geräusch fallender Blätter. Ich muss heute den Meisenknödel ausbringen. Auf der Verpackung steht Megameisenknödel. Was sich hoffentlich auf die Vögel bezieht, die damit angelockt werden können.