19.12.

Wetter weiterhin scheußlon. Gestern ist nichts passiert. In den wachen Stunden, von denen es nur wenige gab, mit radio.garden auf dem Erdball herumgefahren und in die Radioprogramme hineingehört. Die anzapfbaren Stationen werden als grüne Punkte dargestellt. Man bewegt eine Zieloptik drüber und wählt dann das jeweilige Programm aus (die Website verbindet sich mit dem jeweiligen Stream). Radio Sada aus Damaskus verbreitet Bestlaune. Da läuft nonstop diese Musik aus meinem Friseursalon. Der Sri Lankesische Greisenkanal Gold FM sendet Weihnachtslieder im Calypsorhythmus. Aus dieser (lauschenden) Vogelperspektive auch Interessant: Afrika, der Radiokontinent. Wäre auch sehr schön, wenn es das mit Fernsehsendern gäbe. Also wenn man die fremdartigen Einfälle und Dialoge aus anderen Kulturen sich mit befremdetem Blick beäugen könnte. Im Tatort kam gestern eine ferngesteuerte Schneeeule vor. Desweiteren: Stromausfall in Frankfurt (Hackerangriff) und ein explodierender Learjet. Der an der Unterlippe gepiercte Startupmillionär wohnte in einem Bungalow direkt am Main, im Hintergrund das apfelweinglasförmige Gebäude. An den Sichtbetonwänden seiner Wohnung hingen gleich mehrere fixed gear bikes. Vor dem Panoramafenster eine in Nagellacktönen lackierte High-End-Stereoanlage. Als der Kommissar ihn um eine Hörprobe bat, schaltete der ein bluesig grundiertes Gegniedel an, woraufhin beide schlangenhaft sich an der Glasscheibe auf und ab bewegten wie Go-go-Boys. Allerdings ohne die Einstellung, wo man von außen her gefilmt zu sehen bekommt, wie sie mit ihren Zungen diese Fensterscheibe ablecken. Dafür kam dann auf der Weihnachtsfeier im Kommisariat noch ein Pulp Fiction-Zitat. Huiuiui! Na ja, some like it halt hot.