19.6.2020

Bei Warhol lief im Hintergrund immerzu der Fernsehapparat, wie Zeitzeugen berichten. Ich erinnere mich, dass das noch weit über die Mitte der neunziger Jahre so geblieben war als Einrichtungstrend: Das bewegte Bild im Hintergrund. In den Achtzigern noch Tele5 und bald darauf MTV entweder mit abgedrehtem Ton oder ganz leise, dann in den Neunzigern gern etwas mit Dauernachrichtenlaufstreifen am unteren Bildrand. Als Erbe der Golfskriegsjahre mit Christiane Amanpour, CNN. Im neuen Jahrtausend hörte das aber auf, zumindest bei mir. Schade eigentlich, hatte aber wohl mit dem Programm zu tun (oder mit einem veränderten Einrichtungsgeschmack). Ich habe dann heute auf experimenteller Grundlage ausprobiert, mit einem minimierten Bild im Bildschirm die Übertragung aus Klagenfurt laufen zu lassen, während ich im E-Book las. Die Immersion gelang mir nicht. Lag vielleicht auch am spezifischen Problemgespräch unter den Juroren, die sich fortwährend auf einer Metaebene zum Text wiederfinden wie dorthin gebeamt, um von dort aus dann nicht mehr herunterzufinden zur Textarbeit. Hat eventuell damit zu tun, dass sie nicht mehr zusammen mit den Probanden in einem Ort zusammen sich befinden. Live!
Der Moderator gehört auch endlich noch abgeschafft.