23.1.2019

Wenn was dran hängt, erinnert das Gefühl des Erwartens einer Antwort an das bei einem Liebesbrief. Dann denke ich mich »wie auf Kohlen« – wobei ich doch bezweifeln will, dass bis vor dreihundert Jahren noch irgendjemand tatsächlich diese Erinnerung abrufen konnte aus seinem tatsächlich Erlebten, als er, damals, auf Kohlen saß.

An Zuschriften mangelt es mir ansonsten nicht. Musste immer daran denken, als im TV die Bilder aus den vom Schnee verschütteten Ortschaften gezeigt wurden (wie zur Mahnung!). Vielleicht weil Schnee weiß ist wie Papier? Hüben wie drüben muss man aber vor allem darauf achten, dass einem das Dach nicht kollabiert.

Schaute eine Dokumentation über Michelin-Aussteiger, also Köche, die ihre Nase voll hatten vom Tanz um den Stern. Da ging es unter anderem um eine Dame in Erfurt und ich dachte: Momentchen. Fragte gleich Erik an. Der aber kannte zwar besagtes Restaurant, die Bachstelze, wohl noch aus Kindstagen, betritt sie aber, seitdem sie Marias Ostzone heißt, nicht mehr aus Prinzip. Kann ich freilich verstehen. Verabredeten uns lose für den April zu einer Tour durch Erfurts schattige Seiten. Nebenbei überreichte er mir noch etwas Text. Es schneite. Die Fahnen für seinen Roman Burial of the White Man sind fertiggestellt. Im Anhang schreibt Ingo interessant über die Frage, ob man denn lebt, um davon erzählen zu können. Ob man sich womöglich Häuser kauft, Unfälle baut, Pyramiden, alles mögliche auch, weil doch sonst niemand davon zeugen können wird (darauf zeigen können wird), dass man überhaupt Punktpunktpunkt

Und alles weitere steht bei David Gahan und Martin Gore in Precious.