23.9.2020

Die Tage um das Äquinoktium habe ich hier, in einer kleinen Siedlung hinter dem Stadtrand von Berlin verbracht. Hinter dem Haus beginnt ein Landschaft aus Weiden von kleinen Wäldern aus niedrigen Birken bestanden. Bis vor ein paar Jahren noch war die Ortsdurchfahrt, die aus Berlin hinaus weiter in den Osten führt, gepflastert. Ein für eine stille Arbeit geradezu idealer Ort (geradezu wie die Allee).

Nachts war es sehr still, beinahe so still wie in meinem Heimatdorf, und ich schlief traumlos und tief.

Tags regierten die Hunde. Es gab zwei: einer sehr klein, eigentlich winzig, gerade so lang wie mein Schuh. Zudem noch noch stark behindert, infolge eines häuslichen Unfalls. Ich kenne ihn noch aus der Zeit, als er voll bewegungsfähig war. Der andere Hund vergleichsweise riesig. Auch ohne Vergleich, selbst an mir gemessen, ungefähr wie ein Kalb (so groß wie ein Kalb mir vor Augen steht). Ein Mischling aus einem italienischen Hütehund, Rest unbekannt (er stammt aus dem Tierheim, sein Stammbaum wurde verbrannt).

Die Geräuschemischung in dem Raum, in dem ich geschrieben habe bestand aus dem Tippen meiner beiden Fingerspitzen auf der flexiblen Tastatur und dem weitaus, viel vielmehr reichen Arsenal an Schluck- und Schmatz und Leck- und Schaufgeräuschen dieser beiden Tiere. Aus ihren Zahnpflegegeräuschen. Aus ihrem Hecheln und Stöhnen, ihrem Japsen und Quietschen, dem Bellen natürlich, ihrem Aufspringen und dem Umherrennen, -trappsen und -schleichen. Selbst ihr Vor-einander-hin-schauen rief Geräusche hervor/ machte welche; und dann wieder ihr Schnaufen während des hündischen Schlafs.

Wenn man einen Hund bei seinem Namen ruft, spricht man ein Wort aus der menschlichen Sprache vor sich hin, laut, und hofft dabei, seine Bedeutung reicht bis in die hündische Sphäre hinüber. Kurios.