24.4.

Gestern bekam ich eine Ahnung davon, was hier bald los sein würde. Gegen Mittag war der See von Booten dicht befahren, und im kleinen Hafen schräg gegenüber trat eine Band auf, die spielten Chaka Khan. Beim Einkaufen in dem Dorf am Nachbarsee kam ich an einem Imbiss vorbei, der jetzt ein Schild angebracht hatte. Da wurde verkündet, dass dort auch Surfbretter vermietet würden. Die Surfbretter sind länger als ich. Der See ist doch gar nicht groß. Es ist aber wohl so, dass auf dem See nicht mit Segel gesurft wird, sondern im Stehen, und man treibt das Surfbrett dann mit einem langen Paddel an. Auf dem Schild des Surfbrettvermieters weist eine niedliche Ananas mit Augen auf die Surfbretter hin. Der benachbarte Supermarkt, ein Aldi, hat französische Dimensionen und es gibt darin diese Gemüsekühlschränke, aus denen permanent kühler Nebel quillt. Alles sehr aufgeräumt und sehr sauber in den breiten Gängen, und die Kassen werden von Jungs in Kurzhaarfrisuren bedient, die sich beim Kassieren gegenseitig zum Lachen bringen und eine Abercrombie-&-Fitch-Atmosphäre verbreiten. Alle, auch die Kunden, redeten davon, dass jetzt bald »die Saison« begänne. Auf der Uferseite des S-Bahnhofes: Taverne Seestern. Im Park prügelten sich zwei Obdachlose um eine Pfandflasche. Sie verfolgten sich, rennend, am Ufer entlang, über die Wiese. Seine Krücke hatte der eine längst weggeworfen.