24.8.2020

Unverhofft von einer Wespe gestochen worden. Das erste Mal in diesem Jahr, und das ausgerechnet vier Monate vor Heiligabend! Merkwürdig auch, wie sie den Stich ausgeführt hatte: Aus dem Luftraum zwischen Hemdenstoff und meinem Körper, durch das textile Gewebe hindurch in den Rücken meiner linken Hand. Quasi als Illustration der sprichwörtlichen Verbildlichung der Umständlichkeit. Zum Glück nicht ins Auge!

Ich hatte gerade ein spanisches Reisgericht zubereitet, Paëlla nach dem Rezept der Mutter von Jakob Strobel Y Serra. Meine Vermutung war freilich, dass die Wespe von dem dabei eingesetzten Lebensmittelfarbstoff Colorante angestachelt wurde; ich stand ja außerdem noch unter dem Eindruck meiner Lektüre, den Lebenserinnerungen des Imkermeisters Andrew Coté, einem New Yorker, der erzählt, dass Bienen sich mit dem Geruchsstoff, den rohe Bananen verströmen, aggressiv machen lassen, weil stechende und deshalb sterbende Bienen einen Geruchsstoff verströmen, der identisch ist mit dem von gehäuteten Bananen.

Colorante ist auch gelb. Aber sonst gibt es keinerlei Zusammenhang. Auch nicht zwischen Wespen und Bienen. Im Vergleich mit einem Bienenstich tut der von einer Wespe überraschend wenig weh. Die Schwellung jedoch ist allerhand. Die Anekdote, die Andrew Coté erzählt, und in deren Verlauf er mehr als zwanzig Mal von Bienen ins Gesicht gestochen wurde, spielte sich in Uganda ab. Zum Frühstück dort gibt es ein Mus aus Bananen.

«Be on my side» von Melanie Charles und Meijwahn hat ein schönes Sample von Lani Hall. Wo ich in diesem Jahr meine Mistelzweige verkaufen werde, auf welchem Weihnachtsmarkt, weiß ich noch nicht.