25.11.2019

Kaum noch vier Wochen (Kette der Köstlichkeiten): Samstag abend mit Friederike und Jan in der Bar (Maxie Eisen), wo man mir einen Drink mit Namen «Fruchtig» — der andere nannte sich «Herb» (wie in «Whipped Cream & Other Delights») — reichte, der nach Erdbeersaft mit Limettenspritzern schmeckte. Insgeheim dachte ich beim Schlürfen an den heimischen Kühlschrank, in dem eine Schatulle aus transparentem Kunststoff, wahrscheinlich war es sogar Plexiglas, meiner harrte.

Doch sollte das, dies Warten meinerseits, das Harren der Schatulle, noch bis zum Morgengrauen dauern sollen, bis mir dann endlich einer der darin aufbewahrten Tannenschäume als frühe Mundung aufgetragen ward. Kühl und zart: Die unter der handfest klingenden Handelsmarke Dickmann’s unters Volk gebrachte Saisonköstlichkeit ist nicht bloss von ihrer ansprechenden Verpackung her ein Hochgenuss, die in den Formen zierlicher Tannenbäumle gestalteten Schokoladenküssle sind derart delikat geraten, dass ich es schon kommen sehe, dass ich in meiner saisonalen Inkarnation als Christkind mir diesen Ortolan unter den Weihnachtssüssigkeiten tagtäglich einverleiben werde. Ohne leider.

Zart schäumend, der Schaum dabei noch nach dem schwäbischen Motto «Speck auf die Würste» mit dem Aroma von Vanillekipferl aromatisiert, die hauchdünne, wie gesagt bäumlesförmige Schokoladenglasur mit roten, weissen und grünen Nonpareilles besteckt: Meine alte Leidenschaft zu Dominosteinen und Schokoladenkränzen kam mir mit einem Mal vorsintflutlich vor. Oder wie es Mike Meiré einst ganz ähnlich über das Innovationspotential bei der Sanitärtechnik festgestellt hatte: Auf dem Markt für weihnachtliche Süssigkeiten tut sich etwas.

Um auch meinem nostalgischen Bedürfnis genüge zu tun, las ich, während ich mir die Tannenschäume aus der Zukunft munden liess, den grossen Dominostein-Test in der Zeitung, der unter der Ägide von Thomas Platt durchgeführt ward (Verkostungsnotizen von Guido Fuhrmann). Interessante Hinweise auf zwei Berliner Konditoreien, die ich noch nicht kannte. Unter anderem auf den Leibkonditor des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck.

Am Nachmittag dann erste Schöpfung aus unserem Rumtöpfle: Mein lieber Schwan!