25.4.

Hayden Christensen, zusammengesunken, sein Gesicht oberhalb hängender Schultern, in einem kirschblütenfarbenen Hemd, das ihm aufgrund seiner Haltung zu groß erscheint. Die beiden obersten Knöpfe sind geöffnet, aus den Schatten dahinter tritt sein Adamsapfel scharfkantig hervor. Die Farbe seiner Lippen: vier Nuancen dunkler als der Kirschblütenton des Hemdenstoffes. Ratloser Blick. Eine Träne ist bis auf zwei Zentimeter vor seinem linken Mundwinkel herabgerollt. Die Lider sind angeschwollen. Im unteren Drittel des Hintergrundes ist der gewellte Bezugsstoff eines weißen Sofas zu sehen. Der dahinter beginnende Hintergrund des Raumes erscheint einfarbig in einem warmen Graubraun.

Ed Harris in einem dunkelgrauen Einreiher aus Flanell, darunter ein dunkler Pullover mit Rundhalsauschnitt. Der Sessel, aus dem heraus er sich in den Vordergrund beugt, steht direkt neben einem Fenster. Durch die Gardine aus hellem Stoff fällt das Licht des frühen Morgens. Es sind keine Tränen zu sehen in seinem Gesicht, aber dafür sein Blick, den er zu Boden, und dort auf einen Punkt weit außerhalb des Bildrandes gerichtet, hält; da sind die zusammengezogenen Brauen, die Falten auf seiner Stirn, sowie, es ist im Anschnitt zu erkennen, die Haltung seiner Hände, die er bei auf die Lehnen des Sessels gelegten Unterarme mit den Fingerknöcheln aneinandergelegt hält. Der Hintergrund ist unscharf und dunkel, bis auf den kleinen Schnipsel der Glasfüllung einer in den Nebenraum führenden Tür.

Dustin Hoffman, nackt, seine Haut erscheint in dem ihn umgebenden Raum, in dem alles von strahlendem Weiß ist, auf unnatürliche Weise gebräunt. Das Haar ist kurz geschnitten und jungenhaft verstrubbelt. Im Gegensatz dazu wirken seine Oberarme plump, schlaff. Sein Blick ist nicht zu erkennen, er hält die Augen geschlossen. Alles leicht unscharf, so als ob er den Raum zum Schluchzen gebracht hat. Einige Kosmetikprodukte von Elizabeth Arden. Durch die geschlossenen Jalousien vor dem Fenster am rechten Bildrand dringt kalifornisches Licht.

Forest Whitaker in einem magentafarbenen Guayabera, dahinter entsteht scheinbar aus dem Verlauf seiner Silhouette die Lehne eines Sofas oder Sessels aus rostrotem Korbgeflecht. Seine rechte Hand unterstützt den Ellbogen des linken Unterarmes, den er, die Finger bleiben unscharf in einer abwehrenden Haltung, vor sein Gesicht zu schwenken versucht. Sein Blick geht zur Seite, der Mund steht offen, die obere Zahnreihe sticht weiß hervor. Darüber ein schmaler Oberlippenbart. Die Gesichtszüge sind verzerrt, die Stirn liegt in Falten, alles glänzt. Im Hintergrund des Sitzmöbels ist eine Stehlampe aus Bronze nach dem Entwurf Frank Lloyd Wrights zu sehen.

Jude Law in weiten Jeans und einem ecrufarbenen Hemd von Tom Ford, in einer Zimmerecke auf dem Fußboden. Die Füße leicht angehoben, schwarze Brogues, Schatten an der Wand. Sein Gesicht verbirgt er zur Hälfte hinter dem linken Unterarm, der bei geöffneten Manschetten nackt und mit angespannten Sehnen wie ein Fremdkörper aus dem Ärmel hervorzustoßen scheint. Die Augen sind geschlossen. Die Brauen so weit zusammengezogen, dass eine tiefe Falte von der Nasenwurzel bis in den Haaransatz hinein entstanden ist. Mit seiner Nasenspitze berührt er beinahe die Haut des davorliegenden Unterarmes. So als wischte er darüber (hin und her).

Gabriel Byrne in einem himmelblauen Hemd aus ägyptischer Baumwolle, es steht sehr weit offen, slack pants in grauem Beige. Das linke Knie angezogen, das rechte Bein von sich gestreckt, hält er seine Hände übereinandergeschlagen auf dem linken Knie. Um das rechte Handgelenk, es liegt zuoberst, führt das silberne Band einer Panzerkette. Am Ringfinger der zugehörigen Hand steckt ein silberner Siegelring. Die Manschetten des Hemdes sind beidseitig aufgekrempelt. Am Rücken der linken Hand, mit der er den beginnenden Unterschenkel seines linken Beines umfasst hält, treten die Adern hervor. Der linke Zeigefinger macht eine unzusammenhängende Geste. Der Blick geht nach links unten zu Boden, die Haut des Gesichtes erscheint insgesamt gerötet. Auf den Lidrändern und in den Wimpern glänzt Tränenflüssigkeit. Der Hintergrund, ein Fenster, wird von einem Vorhang aus papierweißer Gaze verhüllt. Es ist hellichter Tag.

Sam Shepard in einem dunklen Pullover (die Aufnahme ist schwarz-weiß). Er stützt das Gesicht in die Handschale der Linken. Der kleine Finger berührt den Lidrand, es wirkt so, als ob er ihn damit stützt. Der Blick geht zu Boden, die Stirn liegt in Falten. Der linke Mundwinkel wird von der Handfläche verdeckt, auf dem Handrücken ist ein kleiner Leberfleck zu sehen. Der rechte Mundwinkel hängt herab und das umgebende Gewebe hat sich zu einem dreieckigen Polster geballt. Sein Haar ist dunkel, sehr kurz geschnitten und die Struktur der Haare scheint so fein, dass im Gegenlicht jedes einzelne von ihnen wie mit einem Druckbleistift technischen Härtegrades illustriert worden erscheint.

Woody Harrelson in einem dunklen Flanellhemd, die obersten drei Knöpfe gelöst, darunter ein dunkles T-Shirt, darüber eine Windjacke mit grobem Reißverschluss, der offen steht. Sonnenlicht fällt auf die obere Hälfte seines Gesichtes, im Hintergrund sind unscharf drei Bäume zu sehen. Sein Blick geht nach rechts unten zu Boden, darüber helle Wimpern. Im Kinnbereich wirkt er unrasiert. Zwischen den zusammengezogenen Brauen ist eine Furche entstanden, die bis zur Mitte seiner Stirn reicht. Die Spuren seiner Stirnfalten sind zu erkennen, aber dennoch wirkt die Haut über seiner Stirn glatt und entspannt.

Ryan Gosling in einem grauen Anzug, in Glencheck gemustert, weiße Manschetten, die Manschettenknöpfe in Form zweier Knebel, vermutlich Koralle, wahrscheinlich Secondhand. Er hockt auf einem Heizkörper, die Abdeckung ist weiß lackiert, allem Anschein nach im Brown’s Hotel (London). In seiner rechten Hand hält er zwischen Daumen, Zeige- und Ringfinger eine bis auf den Filter heruntergerauchte Zigarette. In die Handschale der Linken stützt er sein Gesicht. Am Ringfinger der linken Hand steckt ein schmaler Reif aus Silber. Seine Nasenspitze wird gegen den kleinen Finger der Linken gepresst, sodass sich der Nasenflügel verformt. Die Aufnahme ist unscharf, die Augen wirken geschlossen, drei Falten reichen quer über die Stirn.

Tim Roth in einem schwarzen Pullover, die Ärmel bis an die Ellenbogen hochgeschoben. Die Hände vor den Lippen aneinandergelegt. Am Ringfinger der rechten steckt ein breiter, goldener Ehering. Sommersprossen auf den Handrücken. Ein rötlicher Schnurrbart, getrimmt, die Lider sind rot und stark angeschwollen. Tränen glänzen in den Augen, die Farbe der Iris ist nicht zu erkennen. Im Hintergrund, unscharf: Sonnenlicht und Vegetation.

Willem Dafoe in einem roten Hemd mit kurzen Ärmeln, weit aufgeknöpft, darunter ein weißes T-Shirt von Zimmerli. Mit dem Rücken der linken Hand wischt er sich den Winkel des linken Auges, das durch die Geste zur Hälfte verdeckt wird. Die Lider des rechten sind weit aufgerissen, der Blick geht zur Seite, nach links. Im Hintergrund ist ein ungemachtes Bett zu sehen, sowie, an der Wand montiert: das Steuerungselement einer Klimaanlage.

Kris Kristofferson in einem schwarzen Hemd, bis obenhin geschlossen. Die Mittelknöchel seiner Finger an der rechten Hand stützen den Kopf an der rechten Schläfe. Ein graumelierter, kurzer Bart umgibt die fest geschlossenen Lippen, deren Oberfläche gefurcht ist und von einem hellen Rosa im Kontrast zu seiner ansonsten sonnengebräunten Gesichtshaut. Viele Runzeln und Falten. Kaum Augenbrauen. Toter, nach innen gewendeter Blick. Unter dem rechten Auge haftet eine Träne, wie dort erstarrt.

Paul Newman, in Schwarz-weiß aufgenommen, er trägt ein weißes Polohemd von Sulka, den Kragen aufgestellt. Drei Finger seiner rechten Hand sind auf die rechte Gesichtshälfte aufgelegt; der Ringfinger verdeckt gänzlich das rechte Auge. An diesem Ringfinger: ein klobiger Siegelring, darin eingelegt ein dunkler Stein, darauf, in Silber eine arabische Zahl (1). Kaum Lippen, darüber und darunter tiefe, senkrechte Falten. Das linke Auge schaut unter der weißen Augenbraue drein. In seiner Iris spiegelt sich etwas vom Raum.

Daniel Craig in einem anthrazit und dunkelgrau gestreiften Hemd, darüber einen ausgewaschenen Pullover aus schwarzer Merinowolle, Jeans. Das Sonnenlicht brennt auf seiner Stirn ein Quadrat aus, der Rest des Gesichtes liegt im Schatten. Das Weiß in seinen Augen ist wie auch die Lidränder gerötet. Unter den wulstigen Tränensäcken glänzen Tränen. Mit dem Rücken der rechten Hand, deren Fingerspitzen in seinen Schoß weisen, wischt er seine Nasenspitze. Am Ringfinger steckt ein zwei Zentimeter breiter Hopi-Ring. Die Linke hängt in verquerer Haltung, am Unterarm auf den linken Oberschenkel gestützt, vor seinem Schoß. Die Finger dabei eingerollt, wie der Trieb eines Farns.

Michael Gambon in einem weißen Hemd (pin point quality) von Brooks Brothers, dunklem Jackett, vor einem gleißenden Hintergrund. Die rechte Hälfte seines Gesichtes liegt im Schatten. Ratloser Gesichtsausdruck. In beiden Augen glitzern Tränen. Er atmet aus.

John Leguizamo in einem bis unten hin aufgeknöpften, schwarzen Hemd von Versace. Um den Hals trägt er eine silberne Gliederkette, die Hände halten ein Stielglas, gefüllt mit Rotwein. Am rechten Handgelenk eine Armbanduhr von Omega, das Ziffernblatt zeigt zu Boden. Der Gesichtsausdruck gibt Widerwillen, beinahe Abscheu wieder. Und Abscheu vor der Abscheu, das momentan vorherrschende Gefühl nicht empfinden zu wollen. Der Blick ist nach rechts vorne gerichtet. Sonnenlicht fällt auf die linke Gesichtshälfte. Gleich daneben: ein weiß lackierter Rahmen eines Sprossenfensters, draußen: bricks. Dahinter: die Innenstadt.

Michael Pitt in einem anthrazitfarbenen T-Shirt, extrem dunkle Lichtstimmung: beide Unterarme, sowie Teile seiner rechten Gesichtshälfte treten umso deutlicher hervor. Der rechte Unterarm unterschlägt den linken innerhalb der Verschränkung. An der Daumenwurzel ist eine feingliederige, blaue Tättowierung (Striche, Ranken) zu sehen. Den rechten Unterarm umschließen zwei Bänder, zunächst eines aus semitransparentem, türkisfarbenem Kunststoff mit Snap-Back-Verschluss, dann weiter hinten ein schwarzes Gummiband, und auf dem Handgelenk klebt ein Wundpflaster, weiß, auf dessen gepolsteter Mitte ein Herz aufgemalt wurde. Die darüberhinwegverlaufenden Buchstaben (schwarze Tinte) sind nicht zu entziffern. Er hält beide Augen geschlossen. Die Wimpernbögen erscheinen gezackt. Dicke Strähnen des mittelblonden Haupthaares rahmen sein Gesicht.

Ben Stiller in einer Lederjacke (Ziege) von Tom Ford. Der Anschnitt gibt den Fahrersitz eines Sportwagens frei. Dahinter Rasen. Die rechte Hand verdeckt alles oberhalb der Nase. Die Lippen liegen gelöst aufeinander. Die Stellung der Finger erscheint spielerisch, der Zeigefinger wirkt beinahe kokett.

Ray Winstone in einem perlgrauen Hemd, die drei oberen Knöpfe geöffnet. Bartstoppeln (zwei Tage alt), die Lippen ein wenig geöffnet, dahinter ist eine Blase aus Speichel zu sehen. Seine rechte Hand hält ihm den Hinterkopf. Die Augen sind geschlossen, etwas zusammengepresst. Auf der Mitte seiner rechten Wange, inmitten der Stoppeln: eine Träne, die winzig erscheint.

Robin Williams, marineblaues T-Shirt von Prada, hellgraue slack pants, er sitzt auf den Treppenstufen im Vorgarten eines im für Los Angeles typischen Hispanostil erbauten Hauses. Von links und rechts ragen die Blattspitzen von Oleandersträuchern ins Bild. Die Unterarme von Robin Williams sind dicht und lang und dunkel behaart. Seine Hände sind zu einer einzigen Faust zusammengeballt und verschränkt, sodass sein dahinter gelegener Mund zum Verschwinden gebracht wurde. Der Blick geht nach rechts unten. Sein Haar ist in einem Seitenscheitel von links nach rechts hoch über die Stirn gekämmt. Seine Stirn liegt in drei breiten Falten, in deren Mitte sich jeweils ein parallel ausgerichtetes Gravitätszentrum zu befinden schint. Um sein linkes Handgelenk ist eine Armbanduhr von Breitling geschnallt.

Steve Buscemi in einem in stahlblau und marineblau gestreiften Hemd von Dries Van Noten, zwei Knöpfe offen und darunter ein schwarzes T-Shirt von American Apparel. Seine rechte Hand schießt aus dem Vordergrund wie ein Projektil auf sein Gesicht zu und dabei macht es den Anschein, als ob es sich bei dem angenommenen Aufprall an seiner Stirn in einen Oktopus gewandelt hätte – doch das ist seine Hand. Seine Augen sind geschlossen. Das Leberkranke, das seine Lider schon immer vermitteln konnten, es scheint hier noch einmal und dabei um das maximal mögliche verstärkt. Tiefe Furchen links und rechts seiner Lippen, denen ein Beben und Zittern tatsächlich anzumerken scheint. Von der linken Hand ist nichts zu erkennen, lediglich der Unterarm, der Rest bleibt Napoleonsgeste. Am Halsansatz sieht seine Haut aus wie mehrfach geschmolzen und daraufhin in immer anderen Zuständen erstarrt.

Laurence Fishburne in einem Wintermantel aus schwerem Pelz (shaved beaver) von Tom Ford. Im Hintergrund ist eine an Science-Fiction erinnernde Kulisse, vermutlich handelt es sich dabei um ein Schwimmbad, zu sehen. Ein geometrisch rasierter Bart umrahmt seine Lippen, sein Kinn. Die aus beiden Augen strömenden Tränen reflektieren den Lichtschein des Ringblitzes.

Michael Madsen, in einem weißen T-Shirt und in Jeans auf einem Fensterbrett. Im Hintergrund sind Blätter der Falschen Bananenstaude zu sehen. Eine silberne Kette pendelt um seinen Hals, die rechte Hand ist in einen Wundverband gewickelt. Am linken Handgelenk trägt er eine Rolex Oyster Royale mit goldener Lünette. Am selben Oberarm findet sich die Tättowierung eines Logos bestehend aus einem Kreis mit beidseitig angebrachten Adlersschwingen. Die verbundene Hand hält er an die Lippen geführt. Die Stirn zeigt Runzeln. Der Blick ist flehentlich, steil nach links oben gerichtet.

Chiwetel Ejiofor in einem geblümten Hemd, darüber ein dunkles Jackett mit Kreidestreifen. Seine rechte Hand liegt auf seinem Kopf auf, sein Blick scheint zweifelnd, die Stirn gerunzelt. Mit der linken Hand umklammert er ein Kissen. Die Tapete der Schlafzimmerwand ist halb glänzend, halb nicht, vertikal gestreift.

Sean Penn in einem schwarzen T-Shirt und eisblauen Jeans. Er schaut zu Boden. Auf seinem linken Unterarm ist die Tättowierung eines chinesischen Schriftzeichens zu sehen. Im Hintergrund: Die Balustrade des Bradbury Building, sowie dahinter gelegener Gebäude in Downtown Los Angeles.

Benicio del Toro in einem weißen Hemd, extrem weit geöffnet, sowie einem marineblauen Jackett (beides Brioni). Er hält beide Augen geschlossen, es wirkt mehr wie beten, denn wie weinen. Eine seiner Stirnlocken weist aus der ansonsten geschlossenen Frisur heraus nach vorne rechts und findet in einem Nagel, der aus dem Rahmen des lichten Fensters strebt, eine kuriose Entsprechung.

Philip Seymour Hoffman. Ach Mann. Ausgerechnet du. Du trägst ein in Marineblau, Bordeaux und Leinenweiß kariertes Hemd. Die Hose ist flaschengrünfarbend. Dazu keine Schuhe, deine Socken sind weiß. Der Überwurf des Bettes, auf dem du sitzt, scheint in goldenen Tönen gemustert, kann aber sein, dass es an der Wandfarbe im Hintergrund liegt: moosiges Grün. Deine Hände sind lustlos gefaltet, so als seiest du zu müde gewesen; zu müde, um schlafen zu gehen, aber auch. Keine Tränen, kein Glitzern, ich sehe es kurioserweise in deinen Haaren, in deiner Frisur, dass du weinst.