26.9.

Nach zwei Tagen auf dem See ist der innere Wellenschlag nicht mehr kaputt zu kriegen – bleibt das jetzt so? Wäre ja lustig. Ich bin gespannt, ob ich mich daran gewöhnen kann. Am Ende bekomme ich noch einen, wie es in den achtziger Jahren hieß: Matrosengang!

Einschlafen und träumen wird mit diesem Körpergefühl – einer Halluzination, die durch anhaltende Irritation des Gleichgewichtssinnes entsteht, wie ich annehme – zu einer neuartigen Erfahrung. Ich sehe beispielsweise eine Reihe von Bäumen, wie durch das Fenster eines vorüberfahrenden Zuges betrachtet, aber dieser Zug, so sagt es mir mein Gefühl, fährt über das Wasser, er gleitet durch Wellen hinab und empor, während die Bäume, die draußen in der Traumlandschaft zu sehen sind, einem festen Grund entspringen. Dazu hörte ich, ich habe keine Ahnung, woher das nun wieder kam, den MDMA-Bowlen-Klassiker von Richard Strauß zum Text eines Gedichtes von John Henry Mackay: »Auf, hebe die funkelnde Schale empor«.

In dem ausgezeichneten Buch von Thomas Melle, in dem ich den Nachmittag über gelesen hatte, kommt dieses Gedicht bislang nicht vor. Dafür die Affäre um den gehackten Zugang zu Sven Lagers Blog »Ampool«, an die ich mich noch lebhaft erinnern kann. Dass die Affäre für Melles Leben solche Konsequenzen hatte, war mir bislang nicht klar gewesen.

Man muss sehr vorsichtig sein, womit man sich füttert.