29.10.2019

Der Uhu ist ungewohnt zähflüssig dieser Tage. Ob das mit dem Wetter zusammenhängen könnte, wie bei Milch? Das Barometer steckt ja auch schon seit Tagen fest (bei 1010 Hektopascal). Ein Tief lastet über Deutschland.

Friederike schrieb gestern in ihrem TB, sie habe einen eigenen Musikgeschmack! Kann man wohl sagen. Ist mir neulich erst wieder aufgefallen, als wir die neu veröffentlichte Fassung von Abbey Road durchgegangen sind. Hätte es ahnen können, aber sie will nun «Maxwell’s Silver Hammer» hören. Wenn ich sie mir dann anschaue, wie sie von ihrer Sänfte aus vergnügt dirigiert: Joan was quizzical usf.

Kurios, dass man den Musikgeschmack des Anderen nicht tragisch nimmt. Ungleich dazu verhält es sich mit der Liebe zur Literatur. Scheint tiefergehende Einblicke zu liefern.

Wildgänse überfliegen das Stadtgebiet (darüber das Tief nicht vergessen!) Warmwärts. Heute hört man sie bloss, sind nicht zu erblicken durch den Dunst. Im Gegensatz zu den Stubenhockern, die, da die Kronen lichter worden, nur immer noch lauter zu vernehmen sind mit ihrem Zwetschen und Schnarzen. Einsam ist die Leserin und: Der Mutist.

Vorschriftsmässig in die dafür bereitgestellten Säcke aus kompostierbarem Kunststoff verpackt, steht das Laub am Wegesrand. Einer Kompostierung harrend gemacht. Die Stadtreinigung hat neulich eine «Wurfsendung an alle Haushalte» verteilen lassen. Ging um Kompost. Überschrift des wertig gedruckten Folders: «Schälen Sie auf uns». Nun ja. Irgendwo müssen sie ja hin, die ganzen arbeitslosen Journalisten. Da lobe ich mir freilich den Slogan des Türenherstellers Herholz: «Hat Türen im Griff».

Alles Geschmackssache. Und nicht wenig auch von Talent. Das prägt die Eigenheit ja aus.