3.10.2020

Am Vorabend gab es noch einen warmen Leberkäse, morgens kündigte sich dann der Forstwirt per Telefon an, dass er sich in einer halben Stunde auf seinen Traktor setzte. Herbeigefahren wurde die alljährliche Lieferung des Brennholzes. «Nachwachsende Rohstoffe» suggeriert eine schlaraffische Bequemlichkeit, aber das Öl muss gefördert und in Fässer gefüllt, die Bäume gefällt und deren Stämme in Scheite zersägt und gespalten werden. Und vor dem Heizen kommt das Aufschichten. The grabbing hands grab all they can. Die stumpfe, wahrscheinlich sehr gut von einem Roboter zu erledigende Arbeit lässt den Gedanken sehr viel Raum. Man unterhält sich nebenbei und so entstand dann unser Spiel, in dem der Vater zum Chinesen wurde, der, weil klein und zart von Wuchs, dort unter dem niedrigen Dach des Verschlages die Scheite aufzuschichten hatte, Stoß um Stoß und dann noch um einen mehr. Li Holzwurm war sein Name. Und das Wetter war uns wohlgesinnt. Abends nahm ich, nach getaner Arbeit wie es heißt, den Apfel, den ich vor ein paar Wochen noch als unreif befunden, hier auf dem Tisch im Garten abgelegt, zu mir — hineinbeißenderweise: Jetzt war er freilich ideal.

Heute früh dann mit dem Gefühl aufgewacht (und erst recht damit umhergegangen), ich wäre über Nacht in ein Kastanienmännchen verwandelt worden. Holzhart kugelnd der Muskelkater. Hecken aus Pfaffenhütle, Hagebutten und Schlehen.