3.6.2020

Das Vorbild für diese lepröse Skulptur, das fiel mir erst beim Eintippen ein, aber da war es zu spät, hat einst in Paris gestanden, in den neunziger Jahren. In einem Geschäft, das es nicht mehr gibt, es nannte sich En Attendant Les Barbares. Clark hatte mir damals ein Bild der Skulptur gezeigt, auch er fiel mir ein, auch das, es war ein Kerzenleuchter, mit lauter winzigen Muscheln und Schneckenhäuschen besetzt wie von ihnen überkrustet. Clark wohnte damals in dem einzigen Hochhaus am unteren Ende der Reeperbahn, seine Mutter in einer anderen Wohnung auf der selben Etage. Drumherum, drüber und daruntergelegen: alles Modellapartements, sogenannte. Das Nuttenhochhaus wurde der Bau im Volksmund genannt. Auch das kommt jetzt zu spät, im Nachhinein ist es toll, wie wenig ich aus dieser Zeit von neun Jahren in dem Büchle landen konnte. Von dem, was mir vorgeschwebt war. Auch Feliciano, dessen Vater seine Kinder nach blinden Musikern benannt hatte — eine Schwester hieß Ray — kommt nicht drin vor. Das Verhältnis von Flow-Zeit zu Erzählzeit in der Umgebung der übrigen Zeit wäre ein Forschungsprojekt. Bloß nicht für mich. Für heute habe ich genug gedacht. Morgen kann ich wieder machen, was ich will. Bin schon gespannt, was das sein wird.