7.4.2019

Heute früh traf doch wieder der Newsletter von Maria Popova ein. Ihren Brainpickings habe ich seit vielen Jahren abonniert, am vergangenen Sonntag kam er nicht, es gab keine Erklärung, sodass ich mich fragte mich: war‘s das?

Heute zitiert sie aus einem Interview mit James Baldwin: »Jemanden zu lieben, von jemandem geliebt zu werden bedeutet eine erhebliche Gefährlichkeit, weil wir uns verantworten sollen. Eine anständige Beziehung unter Menschen, in der die beiden das Recht erwerben, den Begriff von Liebe zu verwenden, fordert nach einem Vorgang, der zart ist von seinem Wesen her und zugleich brutal anstrengend. Häufig auch furchterregend für die beiden, die in ihm involviert sind—weil er sie dann erst an die eigene Wahrheit führt, die sie dann voreinander aussprechen wollen«.

Seitdem mir Friederike das Fernrohr zurück gebracht hat, sehe ich das Treiben der Vögel im Hinterhof wie mit neuen Augen (dabei macht die Prothese meine Sehkraft nur stärker.) Vergrössert zeigt es mir die jahrzentealte Oberfläche der Zweige, das jahrjunge Knospen an deren Enden. Emanuele Coccia schreibt, das Blatt sei der Sinn des Baumes. Alles, sogar das unsichtbar im Erdreich verzweigte Wurzelwerk diente allein den Austreiben der Blätter. Die Fangen die Ultraviolette Strahlung ein. Photosynthese. Ohne die Bäume und Pflanzen könnten wir Menschen nicht weiterleben. Das macht er klar.

Und meine Mutter schreibt (auf einer Karte,) dass gestern die Gärtner da waren und unsere Arbeit an dem kleinen Obstgärtle beim Brennholzhaufen gelobt haben. Quasi professionell.

Heinz Bude sagt, so weit bin ich im Band: »Ich weiß mehr über die Gesellschaft, als ein Mediziner über den menschlichen Körper.«

Um zehn Uhr ist Gottesdienst. Leider mit Posaunenchor.