7.6.

Langes Telefonat mit Erik, der durch unseren Ausflug nach Schnellroda ins Nachdenken gekommen ist über die gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Neonazis in seiner Jugend. Er konnte sich wieder erinnern an eine Wand in seinem Jugendzimmer, an die heftete er die abgeschnittenen Ärmel der Bomberjacken seiner Feinde. Das nannte sich Skalpieren, wenn man dem Gegner, der zu Boden gegangen war, einen Ärmel abschnitt. Einmal hatte dann einer wohl seine Mutter vorgeschickt, die bei Erik höflich klingelte, um ihn zu bitten, ihr wenigstens den Naziaufnäher abzutrennen und mitzugeben. Den hatte sie, das brachte die Mutter als Argument: von Hand bestickt.