8.7.

Eigentlich war gestern ein mega gelungener Tag, weil wir zuerst eine schönen Spaziergang machten. Davor waren wir Kaffee trinken gewesen und währenddessen hatte mir Monika auszugsweise davon erzählt, wie es mit Jutta Koether und Diedrich Diedrichsen sich verhalten hatte, und ich konnte ihr wiederum aus meinem Blickwinkel, meiner Erlebnisperspektive heraus berichten, dass wiederum Jochen Distelmeyer – also kurz und gut: Durch das Übereinanderlegen unserer Perspektiven fanden wir dann gemeinsam über die Sache gebeugt zu einem Bild, in dessen Zentrum Diedrich Diedrichsen sich befand, der wiederum Jutta Koether derart angezogen hatte, dass sie sich in die Kunstproduktion stürzte, und Jochen Diestelmeyer, damals unsterblich in Jutta Koether verliebt, vor allem ihrer Kunstproduktion wegen, nahm dann, um Jutta Koether für sich zu gewinnen, mal eben so die beiden wichtigsten Platten der letzten dreißig Jahre (in deutscher Sprache gerappt und gesungen) auf.

Aus der Sicht der Kultur, die ja keine Augen hat, ist das mit den Musen keine schlechte Idee.

Dann kauften wir das Boot und fuhren full speed über den See nach Hause zurück. Großer Spaß, nein: gigantisch.

Und dieses Gefühl hielt dann auch den Nachmittag über noch an. Abends saß ich dann vor dem kleinen Café gegenüber und wartete so eher halb gespannt den Auftritt der Zauberfüße ab, freute mich aber schon auf die Nahaufnahmen. Ich saß derentwegen mit gezücktem Füller, denn ich arbeite ja an dieser poetischen Skizze mit dem Titel »Manuel Neuer, Mann«.

Tja, aber dann kam die Tagesschau. Und da kam das Schwarz-Weiß-Bild von seinem Gesicht. Und mir entfuhr ein »Nein!«

Und die Frau gegenüber, die einen modernen Gehstock bei sich hatte, fragte: »Was ist denn mit Ihnen?«

Und ich sagte: »Ich bin traurig.«

Und dann auch noch das Spiel. Aber das ging in Ordnung und war wie Kiffen für mich.