Friederike fordert Tote

Das Gewaltmonopol liegt beim Staat, aber gegen die Naturgewalt hat der Staat keine Chance.

Aristoteles glaubte, in Ermangelung einer alternativen Ansichtsweise, dass er in der Natur so lesen könnte wie in einer Schrift; wie in einem von wem auch immer verfassten Text in einem Buch. Gefragt, wohin der Ortolan denn schwönde in den Jahreszeiten vom Oktober bishin zum April, gab er seine Lektüre des großen Textes um ihn herum – er selbst schließlich nichts weiter als darin eine Fußnote, ein Fussel auf dem Scanner – damit weiter, dass die über die Winterszeit aus dem Landschaftsbild vermissten Vögel, sich wohl eingerollt haben müssten im Uferschlamm der heimischen Seen. Um dann, so malte er es sich aus, bei steigenden Temperaturen wieder herauszubrechen wie das Licht aus einer Faust, um aufzufliegen zur Sonne.

Plotin, der selbst nichts schreiben konnte, aber diktieren, nahm diese Theorie gerne auf. Und entwickelte daraufhin seine Theorie von der Seele dahingehend, um die Seelen der Menschen mit der Wesentheit von Vögeln wie dem Ortolan vergleichen zu können, die »zuviel von der Erde aufgenommen haben, worauf sie nicht hoch genug fliegen können«.

Ludwig van Beethoven, da war er noch nicht ertaubt, vernahm den Paarungsruf des Ortolan und es heißt, dass es diese Kadenz war, die ihn inspirierte zur 5. Symphonie:

Dà‘ dà‘ dà‘ Dah—

There is beauty in repetition (wie auch immer das im Lateinischen heißt.)