Lob des Schattens

Oasisch temperiert soll es in diesem islamischen Paradies sein, zu sarazenisch- seldschukischer Stimmungsmusik weht ein allenfalls lindes Lüftchen, kühlende Getränke werden gereicht und eine stattliche Anzahl Jungfrauen steht allzeit bereit. ( Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 29.09.2001)

Ursprünglich hatte ich nachschauen wollen, ob es oasisch heißen müsste oder oatisch. Die Dienstfertigkeit von Google hat natürlich, wie sämtliche Dienstfertigkeit, etwas verführerisches. Ob man dies nun klein zu schreiben hat, oder doch groß, um überhaupt verstanden werden zu können—und schon befinde ich mich im schönst denkbaren Wissensstrudel. Wie gestern, als ich, ursprünglich meiner Entspannung dienend, auf dem Bett lag und mit einem Mal brummte es weiter hinten im Raum. Eine Hornisse war durch die geöffneten Fenster hereingeschwebt und fand den Weg nicht mehr nach Draußen. Wohin sie, das Insekt, der Ordnung der Dinge gemäß hingehört. Anstatt mit dem iPad nach der Hornisse zu schlagen, wie es sich gehört nach alter Väter Sitte, schaute ich durch das iPad nach, was es zu Hornissen an sich zu lernen gibt.

Mittlerweile hasse ich das iPad ein bißchen. Würde viel lieber mit der Schreibmaschine ins Internet.

Denke aufgrund des Wetters wie ein Fotograf wohl denkt: Das Licht ist zu direkt. Grell. Es leiden die Farben. Unter Markisen sitzend stimmt mein Bild. Bierkutscher, die Ureinwohner Berlins, schuften. Sie rollen die Fässer von ihren Lastwägen herunter. Im Trottoir öffnen sich eisern beschlagene Klappen zu den Bierkellern. Diese Klappen und die von dort aus in die Unterkellerungen führenden Schächte gab, es gibt sie sogar heute noch, vor den Lokalen in New York.