NGUOI NGUOI LOP LOP

Merke, dass ich jetzt manchmal länger vor Schaufenstern verweile, bis ich glaube, begriffen zu haben, was dort gezeigt wird, wozu.

Tatsächlich elektrisiert, vermutlich weil ich mit dem Vorwort für die Neuauflage des Textes von Oskar Panizza beschäftigt bin, hat mich die kleine Meldung in Natur und Wissenschaft, auf Basis eines in Science Robotics veröffentlichten Berichtes: Der Prototyp des automatischen Polizisten besteht derzeit aus »identischen, acht Zentimeter großen Würfeln. Jeder ist mit Rädern, Motoren und einem Mikroprozessor ausgestattet.« Die Einheiten werden von an sämtlichen Kanten angebrachten Magneten zusammengehalten. So kann die Einheit sich je nach den Gegebenheiten ihres Einsatzgebietes zu beinahe beliebigen Formen zusammensetzen. Beispielsweise zu einem flachen Gebilde, um unter einer Tür hindurch zu gleiten—wie Lacan das für sein Modell des Begehrens, des Hommelettes vorgesehen hatte; oder als hintereinandermontierte, schlangenhafte Gestalt, um in einen Raum hinter einem senkrechten Spalt zu dringen (etwa einer annähernd geschlossenen Türe eines Liftes.) Auch Treppensteigen ist der Einheit möglich durch Anformung in Z-Formation. Und wenn dann erst jeder Kubus einen Rotor erhält à la Drohne, wird eine umherfliegende amorphe Masse denkbar, schwebendes Begehren nach Lacan, das, gesteuert durch das Auge der Videoüberwachung, die sich etwa über einen durch Gassen fliehenden Räuber stülpt und ihn kraft der Magnete am Fortkommen hindert, bis er von einem selbstfahrenden Gefängnispanzer eingesammelt wird, um vor einem Gericht Künstlicher Intelligenz verurteilt zu werden.