Osterspaziergänge

Mein Mantel riecht noch immer nach dem Osterfeuer, das wir in Riedberg beschaut hatten; von dort aus gab es einen tollen Blick auf die Skyline. Ein Retortenviertel. Ich finde die Idee eines Retortenviertels eigentlich net so schlecht. Von dort aus, von Riedberg aus, geht der Blick weit über den nächtlichen Fluss, er zeigt die Skyline.

Die Bauten dort, ich nehme mal an, es gab dort zuvor kaum Häuser, sahen insgesamt aus, als sei dies gesamte Viertel aus einem 3D-Drucker geboren. Da war ein Greis, er behauptete, Banker gewesen zu sein. Und ich fragte: »Bad Banks gesehen?

Er, freilich: »Ja.«

Und ich: »Stimmt das so?«

Er: »Alles genau so.«

Angeblich ist dieser Mann, der angeblich Jahrzehnte gearbeitet hat für diese Bank, deren leuchtendenden Umriss wir anschauen können, währenddessen wir uns mit ihm unterhalten im Lichterschein des Osterfeuers, dort, in Frankfurt-Riedberg, ein Banker. Beiläufig räumt er unsere Bierflaschen ab und verspricht, neue zu holen. Die Flammen des Feuers nehmen uns in Beschlag. Kurz drängt er sich noch herein: Ich hab ganz plötzlich einen Termin in Fulda!

Die Pfandflaschen sind fort. Er auch. Es ist alles Betrug.